Software zur Fernwartung erlebte während der Corona-Pandemie einen wahren Boom und noch immer kommt das Ganze gerne zum Einsatz, um den Menschen bei ihren täglichen IT-Problemen zu helfen. Bei TeamViewer war dies bisher anonym möglich. Das allerdings animierte manch schäbigen Gesellen zu kriminellen Handlungen.
In jüngerer Vergangenheit mehrten sich Fälle, in denen sich ein Anrufer als Sicherheitsexperte ausgab und Zugriff auf einen Computer forderte. Dort sorgten sie dann allerdings nicht für mehr Sicherheit, sondern verschafften sich unerlaubterweise Zugang zu empfindlichen Daten. Ab sofort soll dies weitaus weniger einfach möglich sein.
Ohne Konto geht bei TeamViewer nichts mehr
TeamViewer führte dazu nun eine Kontopflicht ein, wie das Portal „PCtipp.ch“ berichtet. Wer sich nun aus der Ferne in ein fremdes System einwählen möchte, muss dazu stets seinen Namen angeben, welcher auch am anderen Ende klar angezeigt wird. Vollständig unterbinden lassen sich Betrügereien damit wahrscheinlich nicht. Zumindest kann das Unternehmen aber im Nachhinein entsprechende Fälle einem Konto zuordnen.
Ein netter Nebeneffekt ist dabei, dass die Anzahl der Registrierungen in die Höhe schnellen dürfte. Selbstredend wäre es aber eine reine Unterstellung, dem Unternehmen hier irgendwelche Prioritäten bei der Entwicklung nachzusagen. Nüchtern betrachtet ist die Kontopflicht nachvollziehbar und in Zeiten, in denen IT-Sicherheit immer wichtiger wird auch eine sinnvolle Angelegenheit.
Die Anleger reagieren mit Schulterzucken
Im Chart der TeamViewer-Aktie hinterlässt das Ganze wenig Eindruck. Der Titel konnte sich in den letzten Wochen sichtlich erholen, gerät aber dieser Tage wieder vermehrt unter Druck. Der ohnehin bestehende Verkaufsdruck wurde durch die aktuell miese Stimmung am Gesamtmarkt weiter angeheizt. Seit Anfang Mai korrigierte der Kurs um über 13 Prozent in die Tiefe, steht aber noch immer gute 20 Prozent besser da als zu Jahresbeginn.