Donald Trump tut, was er am besten kann: poltern, provozieren, polarisieren – diesmal wieder mit dem Thema Zölle. Per Truth Social drohte der Ex-Präsident am Freitagmorgen mit einem 50%‑Zoll auf EU-Importe und 25% auf iPhones, die nicht in den USA gefertigt werden. Die Folge: Panik auf dem Parkett. Und ein bitterer Vorgeschmack auf das, was Investoren drohen könnte.
Handelskrieg reloaded?
Die EU-Gespräche laufen aus Trumps Sicht „ins Leere“. Deshalb solle es ab dem 1. Juni richtig teuer werden für europäische Exporteure. Das trifft deutsche Autobauer, französische Luxusmarken – und die fragile politische Stimmung zwischen Washington und Brüssel. Der „America-First“-Kurs ist damit zurück, lauter als zuvor. Und mit ihm das Risiko einer globalen Gegenreaktion.
Apple unter Beschuss
Noch härter traf es Apple. Trump forderte CEO Tim Cook auf, iPhones wieder „in den USA, nicht in Indien oder sonstwo“ zu bauen. Sonst drohe ein 25%‑Zoll. Dass Apples Lieferkette ohne China-Cluster kaum umzuziehen ist, interessiert Trump dabei wenig. Analysten warnen: Eine Rückverlagerung in die USA würde das iPhone wohl doppelt bis dreimal so teuer machen.
Marktreaktion: Schock statt Schaukelstuhl
Die Antwort der Börsen ließ nicht lange auf sich warten. Dow, Nasdaq und S&P 500 sackten jeweils über 1% ab. Apple verlor zu Handelsbeginn rund 3%, Gold zog an, der VIX – Wall Streets Angstbarometer – schnellte auf über 24. Der sonst ruhige Freitag vor dem Memorial-Day-Wochenende wurde zum echten Kursbeben.
Trump 2.0 – Das Comeback des wirtschaftlichen Risikofaktors
Bereits 2018 nannte sich Trump selbst „Tariff Man“. Jetzt scheint er wieder in Stimmung. Sollte er seinen Drohungen Taten folgen lassen, dürften Unternehmen ihre Prognosen neu kalkulieren müssen – vor allem exportorientierte Konzerne und Tech-Giganten wie Apple, Amazon oder Meta.
Intuit, Uran und Autodesk – die Top-Gewinner des Tages
Intuit legte am Freitagmorgen an der Wall Street rund 9% zu – und das nicht wegen Trumps Drohungen, sondern dank starker Quartalszahlen. Die Mutter von TurboTax, QuickBooks und Credit Karma übertraf die Erwartungen deutlich und hob sowohl die Q4- als auch die Gesamtjahresprognose an. Vor allem die Consumer-Sparte und Credit Karma überzeugten mit zweistelligem Wachstum.
Autodesk setzte ebenfalls ein positives Ausrufezeichen: Nach einem Umsatzplus von 15% im ersten Quartal hob das Unternehmen seine Jahresprognose leicht an. Die Aktie gewann rund 3% im frühen Handel.
Nuklearwerte feierten ein wahres Comeback. Trump plant laut Reuters eine Wiederbelebung der US-Atomindustrie per Dekret – inklusive beschleunigter Genehmigungsverfahren und gestärkter Lieferketten. Besonders gefragt waren:
- Uranium Energy (+19%)
- Centrus Energy (+20%)
- Oklo, unterstützt von Sam Altman (+20%)
- NANO Nuclear Energy (+19%)
- NuScale Power (+15%)
Sogar der ETF Global X Uranium (URA) schoss fast 10% nach oben. Die Aussicht auf steigenden Strombedarf – getrieben durch KI und Krypto-Rechenzentren – tut ihr Übriges.
Ross, Workday & Booz Allen – herbe Kursrutscher
Workday verlor trotz solider Quartalszahlen rund 6%. Der Cloud-Spezialist lieferte zwar erwartungsgemäße Resultate, doch offenbar reichte das nicht, um in einem nervösen Umfeld zu überzeugen.
Deckers Outdoor stürzte sogar um 16% ab. Der Hersteller von UGG-Boots legte zwar gute Q4-Zahlen vor, doch die schwache Prognose für das erste Quartal verunsicherte Anleger. Zudem wurde auf eine Jahresprognose komplett verzichtet – kein gutes Zeichen in einem ohnehin unsicheren Marktumfeld.
Ross Stores war ein weiteres Opfer der neuen Zollängste. Die Aktie brach um 11% ein. Die Quartalszahlen waren zwar ordentlich, doch das Unternehmen warnte, dass neue Importzölle den Gewinn im zweiten Quartal um bis zu 0,16 USD drücken könnten. CEO Jim Conroy sprach von „anhaltender geopolitischer Unsicherheit“. Über die Hälfte der Ware kommt aus China – ein klares Risiko.
Booz Allen Hamilton traf es mit -17% am heftigsten. Der Beratungsriese lieferte zwar eine Rekord-Auftragslage, doch Umsatz und Ausblick enttäuschten klar. Analysten reagierten verschnupft – besonders, weil die Book-to-Bill-Ratio auf Quartalssicht deutlich absackte.
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