Liebe Leserin, lieber Leser,
„Eine riskante Wette“, damit war Anfang März ein Artikel an dieser Stelle betitelt, der den irrationalen Aufstieg der Aktie von Super Micro Computer seit Anfang Februar zum Thema hatte. Von 26,85 US-Dollar waren die Papiere des US-Serverspezialisten auf 66,35 US-Dollar geschossen, ein Plus von fast 250 Prozent. Die Anleger belohnten, dass Supermicro einen verspäteten Bericht bei der Börsenaufsicht einreichte und damit das Delisting von der Nasdaq verhinderte. Und nun? Die Aktie hatte mittlerweile bereits massiv eingebüßt – und stürzte am Mittwoch noch einmal heftig ab. Aus Gründen.
Super Micro Computer kassiert Prognose
Mit 36,00 Dollar war die Aktie von Super Micro Computer (SMCI) am Dienstag zum Handelsschluss an der Nasdaq noch bewertet worden. Doch gleich zum Börsenstart am Mittwoch brachen die Anteilscheine auf knapp 29 Dollar ein, ein zwischenzeitlicher Abschlag von fast 20 Prozent. Der Hintergrund: Das US-Unternehmen hatte eine Gewinn- und Umsatzwarnung herausgegeben. Der Anbieter von KI-Servern beklagte am Dienstag nach US-Börsenschluss laut Medienberichten Verzögerungen bei den Kundenausgaben.
Im dritten Quartal werde bei SMCI deshalb ein Umsatz zwischen 4,5 und 4,6 Milliarden Dollar erwartet, „statt wie bislang zwischen fünf und sechs Milliarden“, meldete etwa das Handelsblatt. Der bereinigte Quartalsgewinn werde laut Supermicro nun zwischen 29 und 31 Cent je Aktie liegen.
- Die frühere Prognose war von einem Gewinn zwischen 46 und 62 Cent ausgegangen
- Diese hat das Management nun kassiert – und damit für erneutes Entsetzen gesorgt
Supermicro verhinderte Nasdaq-Delisting gerade so
Denn auch bei den Erlösen für das dritte Quartal erwartet Supermicro nun einen Umsatz zwischen lediglich 4,5 und 4,6 Milliarden Dollar. Dies liegt nach Angaben des Anlegermagazins Der Aktionär deutlich unter der bisherigen Prognosespanne von 5,0 bis 6,0 Milliarden Dollar. Die Analysten waren demnach von 5,5 Milliarden Dollar ausgegangen.
Die jüngsten Nachrichten stellen einen weiteren Rückschlag für das Unternehmen dar, das bereits im vergangenen Jahr wegen verspäteter Finanzberichte und kritischer Berichterstattung durch Leerverkäufer in die Schlagzeilen geraten war. Im Februar reichte das Unternehmen schließlich seine Finanzberichte für das Geschäftsjahr 2024 sowie die ersten beiden Quartale des Geschäftsjahres 2025 ein – „gerade noch rechtzeitig, um die Anforderungen der Nasdaq für eine Fortführung der Börsennotierung zu erfüllen“, wie es beim Aktionär heißt.
Wirtschaftsprüfer mit negativer Stellungnahme
Das Unternehmen ist und bleibt schlicht uninvestierbar. Zur Einordnung: Im Oktober 2024 waren die Wirtschaftsprüfer von EY von ihrem Mandat bei SMCI zurückgetreten mit der Begründung, dass man sich nicht auf Aussagen des Managements oder die Unabhängigkeit des Prüfungsausschusses des Unternehmens verlassen könne. Zwar bestätigten die dann im November engagierten Wirtschaftsprüfer von BDO, dass die Konzernabschlüsse
- „in allen wesentlichen Punkten die Finanzlage des Unternehmens zum 30. Juni 2024 angemessen darstellen“, wie es hieß.
- Zugleich aber gab BDO eine „negative Stellungnahme“ zur internen Kontrolle in der SMCI-Finanzberichterstattung ab
Doch an der Börse wurde dies zunächst ignoriert. Die Anleger aber hätten gewarnt sein können: Nachdem sich die Aktie seit Ende 2023 im Zuge des KI-Booms im Wert mehr als verdreifacht hatte, stürzte sie aufgrund der genannten Unwägbarkeiten dramatisch ab. Seit ihrem Höchststand im März 2024 beläuft sich der Abschlag aktuell auf mehr als 70 Prozent.
Supermicro-Kursziele weiter gesenkt
Dass wieder allzu viel dazu kommen wird, glauben jetzt auch die Analysten nicht mehr. Sie haben laut Handelsblatt am Mittwoch reihum ihre Kursziele für die Supermicro-Aktie gesenkt. Barclays korrigierte die Prognose von 59 Dollar auf 34 US-Dollar, die japanische Investmentbank Mizuho von zuvor 50 auf ebenfalls 34 Dollar. JP Morgan ist nur unwesentlich zuversichtlicher, das Kursziel sank am Mittwoch von 39 auf 36 Dollar.
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