Die Wasserstoff-Unternehmen an den Aktienmärkten präsentieren sich derzeit als Katastrophe. Die Enttäuschung am Markt ist groß. Nel Asa etwa hat am Donnerstag erneut gut 5 % abgegeben. Dies ist inzwischen kein Zufall mehr, sondern ein klares Signal der Märkte. Dem Desaster schließen sich andere Unternehmen wie Plug Power, ITM Power oder auch PowerCell Sweden an. Ein einziges Unternehmen dieser Branche bleibt gut auf Kurs.
Plug Power und Nel Asa: Flaggschiffe der Katastrophe
Plug Power hat zuletzt so stark nachgegeben wie kein anderer der größeren Titel der Wasserstoff-Branche. Die US-Amerikaner hatten wie berichtet mit ihrem Quartalsbericht erneut enttäuscht. Die Kurse von Plug Power sind seit dem Bericht vor 4 Tagen insgesamt um -30 % nach unten gelaufen. Dies zeigt, wie die Börsen mit Umsatzenttäuschungen bei Plug Power mittlerweile umgehen. Doch auch ein großer Konkurrent aus Norwegen enttäuscht mittlerweile kräftig.
Nel Asa hat am Donnerstag mit dem Minus von gut 5 % eine wahre Talfahrt fortgesetzt. In einer Woche war es für den Konzern an den Aktienmärkten um gut 16 % abwärts gegangen. In einem Monat verlor die Aktie mehr als 30 %. Inzwischen ist das bisherige 1-Jahres-Hoch schon seit über sieben Monaten nicht mehr zu erreichen. Seither ging es um -47 % nach unten.
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Nel Asa hat mit den jüngsten Verlusten zumindest annähernd das Tempo aufgenommen, das zuvor Plug Power beim Desaster angeschlagen hat. Nel Asa wurde offenbar für seinen jüngsten Bericht abgestraft, der vor nun zwei Tagen veröffentlicht worden sind. Die Zahlen sind eindeutig.
Der Umsatz von Nel Asa ist im ersten Quartal 2022 auf 213 Millionen norwegische Kronen gestiegen. Dies entspricht einem Umsatz in Höhe von gut 21 Millionen Euro. Der Umsatz ist demnach um gut 35,7 % nach oben geklettert (im Jahresvergleich). So weit die vorgeblich gute Nachricht. Die schlechte Information folgt.
Nel Asa ist dennoch nicht profitabel. Der Verlust (aus dem operativen Geschäft) ist von vormals 98 Millionen Norwegischen Kronen auf sage und schreibe 187 Millionen nach oben geklettert. Dies sind umgerechnet etwa 18,7 Millionen Euro. Das bedeutet, der operative Verlust ist zumindest annähernd so hoch wie die Umsätze. Das wiederum ist nicht automatisch dramatisch, allerdings bezogen auf die aktuelle Geschäftsentwicklung für das laufende Jahr bedenklich.
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Nel Asa ist an den Aktienmärkten inzwischen mit 1,76 Milliarden Euro bewertet. Bei einem Quartalumsatz in Höhe von 21 Millionen Euro lässt sich großzügig hochrechnen, im Jahr könnte der Umsatz bei 100 bis 120 Millionen Euro liegen. Das wiederum legt nahe, dass Nel Asa weder umsatzstark sein wird noch in den profitablen Bereich vordringt. Demnach ist das Unternehmen zumindest bezogen auf 2022 deutlich überbewertet und weist zudem keine sonderlich gute Dynamik auf. Die Umsätze sollen zumindest 2023 auf 190 Millionen Euro steigen. Bei den aktuellen Verlustquoten könnte auch hier erneut ein hoher operativer Verlust in Höhe der derzeitigen Zahlen zu Buche schlagen.
Demnach ist Nel Asa zumindest mittelfristig wirtschaftlich betrachtet deutlich überbewertet. Der Trend sollte dann stimmen, wenn die Notierungen in den kommenden Wochen deutlich klettern sollen. Dieser Trend ist derzeit indes abwärts gerichtet. Charttechnisch betrachtet ist die Aktie auf dem Weg in Richtung von 1 Euro. Es fehlen nur gut 10 % Abschlag. Technische Analysten sehen den Wert mit einem Abstand von gut 24 % weit von den aktuellen GD200-Notierungen entfernt. Der GD100 ist immerhin um -22 % entfernt.
Nel Asa und Plug Power als Flaggschiffe der Branche sind demnach deutlich nach unten abgewertet worden. Doch auch PowerCell Sweden als ein bedeutenderes Unternehmen ist am Donnerstag um gut 5 % nach unten gerutscht. Die Notierungen sind innerhalb eines Monats um -39 % gesunken. Es sieht so aus, als sei der Trend der Unternehmen insgesamt negativ. Einzig Ballard Power konnte am Donnerstag zulegen – dies ist wiederum bis dato eine deutliche Ausnahme.
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