Vor wenigen Tagen fand bei Steinhoff eine denkwürdige Hauptversammlung statt. Bei jener wurden Medienberichten zufolge tatsächlich alle Abstimmung negativ beendet. Im Vordergrund stand zweifellos das Votum um die Pläne des Managements, sich einen weiteren Zahlungsaufschub bei den Gläubigern zu verschaffen.
Dafür war eigentlich vorgesehen, Steinhoff von der Börse zu nehmen und 80 Prozent an die Gläubiger zu übertragen, während bisherigen Anlegern gleichzeitig die Stimmrechte entzogen werden. Letztere zeigten sich davon wenig begeistert und stimmten so letztlich sehr deutlich gegen diese Pläne. Das klingt zunächst nach einem Erfolg, doch es bleiben unzählige offene Fragen.
Nichts zu holen bei Steinhoff?
Noch bis Ende Juni hat Steinhoff nun Zeit, irgendeine Lösung auf die Beine zu stellen um den Gang in die Insolvenz vermeiden zu können. Ob das gelingen wird, etwa durch die Veräußerung weiterer Unternehmensteile, ist mehr als offen. Es ist momentan sehr wahrscheinlich, dass es zum Insolvenzverfahren kommen wird.
Damit dürften auch die Anleger gerechnet haben, die nun nur hoffen können, dass am Ende irgendetwas für sie übrigbleiben wird. Es ist aber auch absolut im Bereich des Möglichen, dass sie mit leeren Händen dastehen werden. Allerdings war die vorgestellte Alternative nicht sehr viel attraktiver und so waren die meisten schlicht bereit, das Risiko eines Totalverlusts in Kauf zu nehmen.