Apple galt lange als Innovationsführer – doch bei Künstlicher Intelligenz droht ausgerechnet dem iPhone-Konzern der Rückstand. Interne Probleme, verpasste Zeitfenster und zögerliche Entscheidungen stellen die Frage: Steht Apples Zukunft auf dem Spiel?
Siri, der Sorgenfall
Schon 2018 sollte alles besser werden. Damals holte Apple den früheren Google-Manager John Giannandrea, um die schwächelnde Sprachassistentin Siri zu modernisieren und das Unternehmen fit für das KI-Zeitalter zu machen. Anfangs schien der Plan aufzugehen: Teams wurden neu organisiert, die Strategie gestrafft.
Doch sechs Jahre später ist die Bilanz ernüchternd. Während Konkurrenten wie Google und OpenAI große Sprachmodelle in Rekordzeit auf den Markt brachten, blieb Apple auffällig still. Der Relaunch von Siri verzögert sich immer wieder – ausgerechnet bei einem der sichtbarsten Produkte des Konzerns.
Apple Intelligence – mit angezogener Handbremse
Im Jahr 2024 kündigte Apple mit großem Tamtam die Plattform Apple Intelligence an. Smartere Textfunktionen, eine überarbeitete Siri und automatische Zusammenfassungen sollten Nutzer begeistern. Doch was folgte, war vor allem Stillstand. Die neuen Features verpassten die iPhone-16-Premiere, interne Tests zeigten eklatante Schwächen. Inzwischen laufen sogar Klagen wegen irreführender Werbung.
Ein zentrales Problem: Apple bleibt bei Datenschutz und Datennutzung konsequent – vielleicht zu konsequent. Die strikten Regeln erschweren es, große KI-Modelle mit realen Nutzerdaten zu trainieren. Gleichzeitig wurde Apple bei der Beschaffung von GPUs, dem zentralen Rohstoff für KI-Training, offenbar von der Konkurrenz überholt.
Neustart mit neuem Personal
Die Konsequenz: Giannandrea verliert den Einfluss auf Siri. Stattdessen übernimmt Mike Rockwell, bekannt durch seine Arbeit an der Vision Pro. Parallel testet Apple einen eigenen Chatbot, der mit ChatGPT mithalten soll. Die neue Siri soll künftig vollständig auf großen Sprachmodellen basieren – doch wann sie kommt, ist offen.
Marketingseitig plant Apple einen Bruch: Siri soll künftig nicht mehr das Aushängeschild für KI-Innovationen sein. Der Begriff Apple Intelligence wird als eigenständige Marke aufgebaut – wohl auch, um Abstand zur geschwächten Siri-Marke zu schaffen.
Apple Aktie Chart
WWDC ohne Feuerwerk
Die nächste Entwicklerkonferenz im Juni dürfte daher ungewohnt zurückhaltend ausfallen. Anstelle spektakulärer Ankündigungen will Apple eher kleine, verlässliche Fortschritte zeigen. Intern heißt es: Lieber solide liefern als sich mit überzogenen Versprechen weiter blamieren.
Die Stärke liegt im Ökosystem – noch
Trotz aller Probleme schreiben Apple-Mitarbeiter das Unternehmen nicht ab. Die weltweit einzigartige Gerätebasis, die enge Hardware-Software-Integration und das Vertrauen der Nutzer könnten Apple helfen, den Rückstand wettzumachen. Aber: Der Spielraum wird enger. In der KI-Ära gilt nicht mehr nur „Think Different“ – sondern vor allem Think Fast.
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