Weltweit stieg die Goldnachfrage im dritten Quartal 2023 stark an – und zwar um 28% gegenüber dem Vorjahr (J/J) auf 1.181,5 Tonnen (einschließlich Gold-OTC- und anderen -Produkten auf 1.215,2 Tonnen, ein Plus von 1% J/J).
Die Goldschmucknachfrage zog um 13% J/J an und erreichte 581,7 Tonnen (Indien: +17% J/J, China: +5% J/J).
Die Gold-Investmentnachfrage ging insgesamt um 47% J/J zurück auf 123,8 Tonnen. Zwar legte die Goldmünzen und –barrennachfrage um 36% J/J auf 351,1 Tonnen zu (Barren +24% J/J, Münzen +75% J/J). Jedoch schrumpfte die Goldnachfrage der Exchange Traded Funds (ETFs) und ähnlicher Finanzprodukte um 227,3 Tonnen.
Die Goldnachfrage für industrielle Zwecke fiel ebenfalls auf 76,7 Tonnen, ein Rückgang um 8% J/J; vor allem schrumpfte in der Elektronikindustrie (-9% J/J), vermutlich ein Resultat der weltweiten Konjunkturverlangsamung.
Die Goldnachfrage der Zentralbanken war hingegen enorm: Sie erreichte 399,3 Tonnen (und Zuwachs von mehr etwa 341% J/J). Die türkische Zentralbank kaufte 31 Tonnen, die Zentralbank von Usbekistan 26 Tonnen, die Zentralbank von Qatar 15 Tonnen – eine „westliche Zentralbank“ war offensichtlich nicht dabei.
Das gesamte Goldangebot wuchs nur um 1% J/J auf 1215,2 Tonnen. Dabei wuchs der Minenausstoß um 2% J/J auf 949,4 Tonnen, während das Recycled-Goldangebot um 6% J/J auf 275,8 Tonnen schrumpfte.
Zusammengefasst scheint der Goldmarkt auf Erholungskurs zu sein nach dem merklichen, Pandemie-bedingten Einbruch 2020/2021. Die gestiegenen Zinsen haben zwar die Gold-Investmentnachfrage über Gold-ETFs und ähnliche Produkte gebremst. Das aber wird sich vermutlich bald ändern – wenn nämlich die Investoren erkennen, dass die Zentralbanken die Hochinflation so bald nicht in den Griff bekommen werden, und die Instabilitäten des weltweiten Kredit- und Geldsystems immer stärker zutage treten und Gold dann als „sicherer Hafen“ wieder stärker nachgefragt wird.