Die Schlinge zieht sich zu: Starbucks musste im zweiten Geschäftsquartal einen weltweiten Umsatzrückgang von vier Prozent verdauen. In China brachen die Verkäufe sogar um elf Prozent ein. Damit verfehlten Umsatz und Non-GAAP-Gewinn die Wall-Street-Erwartungen deutlich.
Starbucks Aktie Chart
CEO Laxman Narasimhan machte „verhaltene Impulskäufe“ nach Preiserhöhungen sowie aggressive Rabatte der Konkurrenz für die Schwäche verantwortlich. Die interne Prognose wurde von plus sieben auf maximal vier Prozent Jahreswachstum gekappt – das erste Downgrade seit fünf Jahren. Die Anleger reagieren entsprechend und nehmen einige Gewinne mit.
Die Gegenoffensive!
Allerdings will das Management entgegenwirken. Der Rettungsplan ruht auf zwei Säulen. Erstens erhöht Starbucks die Mitarbeiterdichte in Stoßzeiten um zehn Prozent, um Warteschlangen zu verkürzen und Spontankäufe zurückzugewinnen. Zweitens wird das Menü umgebaut: kleinere Snack-Portionen unter drei Dollar, neue „Everyday Iced Coffee“-Varianten für Preissensible und saisonale Drinks mit lokalen Aromen für China.
Gleichzeitig testet das Unternehmen halbautomatische Milchschaum-Stationen, die eine Tasse Cappuccino in 30 statt 55 Sekunden zubereiten sollen. Die Roll-out-Geschwindigkeit wird bewusst gedrosselt, um Qualitätseinbußen zu vermeiden. Kanada dient hierbei als Pilotmarkt – dort drehte der Vergleichsumsatz im April bereits ins Plus.
Der Blick nach vorne!
Trotz Gegenwind hält Starbucks offiziell am Korridor von sechs bis sieben Prozent Jahresumsatzplus fest. Helfen soll das Treueprogramm „Rewards“: 34 Millionen aktive US-Mitglieder generieren 57 Prozent aller Verkäufe. Neue „Personalized Offers“ auf KI-Basis schlagen den Mitgliedern künftig Preisstaffeln und Abholzeiten vor – erste Tests steigerten die Warenkörbe um fünf Prozent. Auf der Kostenseite soll eine langsamere Automatisierung den Barista-Faktor erhalten und Gewerkschaftsforderungen den Wind aus den Segeln nehmen.
Gelingt die Trendwende, könnte Starbucks seinen Premium-Status verteidigen. Misslingt sie, droht 2024 das erste globale Umsatzminus seit der Finanzkrise. Für Anleger ist die Aktie damit Zwickmühle und Chance zugleich: Rund 20 Prozent unter Jahreshoch, aber mit stabilem Free-Cash-Flow und einer Dividendenrendite von knapp drei Prozent.
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