Vor rund zwei Wochen stellte SolarEdge Zahlen für das vergangene Quartal vor. Obschon die Erwartungen eher bescheiden ausfielen, schaffte das Unternehmen es, diese noch einmal zu unterbieten. Um satte 64 Prozent stürzten die Umsätze herab. Dass der Verlust je Aktie etwas geringer als befürchtet ausfiel, war nur ein schwacher Trost.
Die SolarEdge-Aktie reagierte auf die Ergebnisse zeitweise mit Kursverlusten von rund 15 Prozent. Richtig erholen konnte der Titel sich davon bisher nicht. Rund um die Linie bei 63 Euro hat die Aktie sich festgebissen und notiert damit 26,6 Prozent tiefer als noch zu Jahresbeginn. Überraschend kommt die Zurückhaltung der Käufer allerdings nicht.
SolarEdge unter Druck
Denn die größten Belastungsfaktoren sind noch immer vorhanden. SolarEdge führt das schwache Abschneiden einerseits auf hohe Zinsen zurück, welche die Kapitalkosten in die Höhe treiben. Darüber hinaus führen sinkende Strompreise dazu, dass die Nachfrage nachlässt und die Lager füllt.
SolarEdge Aktie Chart
Bei diesen beiden Faktoren ist derzeit noch keine Besserung in Sicht. Die EZB hat zwar mit den letzten Inflationszahlen gute Argumente, um die Zinswende einzuleiten. Von Insidern ist aber zu hören, dass die Zentralbank vorsichtig agieren möchte, um ein Hin und Her bei den Leitzinsen zu vermeiden. Derweil zeichnet sich bei Strompreisen in hiesigen Gefilden noch keine Steigerung ab.
Es bleibt die Hoffnung
Hoffen können die Anteilseigner für den Moment wohl nur darauf, dass der SolarEdge-Aktie weitere Tiefschläge erspart bleiben werden. Doch solange sich an der grundsätzlichen Ausgangslage nichts ändert, dürften die Bullen defensiv agieren. Vielleicht wird das zweite Halbjahr wieder freundlicher ausfallen, insbesondere wenn die Leitzinsen dann wieder nachlassen sollten. Blind verlassen können die Anleger sich darauf aber leider nicht.
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