Liebe Leser,
in der hinter uns liegenden Woche wurde an der New Yorker Wall Street von der Armee der Reddit-Trader wieder erfolgreich Jagd auf die institutionellen Leerverkäufer gemacht. Im Fokus stand dabei die Aktie von AMC Entertainment (AMC). Der Kurs verbesserte sich in der Spitze am Mittwoch bis auf 72,62 US-Dollar, nur um am Donnerstag wieder stark einzubrechen.
AMC Entertainment selbst zahlt keine Dividenden und braucht uns an dieser Stelle deshalb auch nur am Rande zu interessieren. Viel interessanter sind jene Aktien, die aus verschiedenen Gründen im Umfeld von AMC angesiedelt sind. Einige von ihnen haben in der Vergangenheit sehr hohe Dividenden gezahlt und auch ihre Kurse sind in den vergangenen Tagen ebenfalls stark bzw. sehr stark gestiegen.
Könnte es sich bei ihnen um Investments handeln, die für Dividendenjäger wie uns derzeit attraktiv sind? Dieser Frage möchte ich heute mit Ihnen nachgehen. Ihnen sollte allerdings klar sein, dass wir eine Art Minenfeld betreten, wenn wir uns diesen Werten nähern. Höchste Vorsicht ist somit angebracht.
AMC Entertainment ist eine Kinokette und aktuell läuft der Versuch, die Leerverkäufer in die Enge zu treiben. Die Berührungspunkte zu den anderen Aktien, die ich Ihnen gleich vorstellen werde, ergeben sich somit aus zwei Richtungen. Entweder ist das Kinogeschäft der Berührungspunkt oder aber der hohe Anteil an Leerverkäufern.
EPR Properties: Mitgefangen, mitgehangen
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Beginnen möchte ich mit EPR Properties (EPR). Der US-Immobilien-REIT vermietet Immobilien und Grundstücke, die dem Erlebnis- und Lifestyle-Bereich zugeordnet werden. Hier geht es nicht um Büros oder Einkaufszentren, sondern um Golfplätze, Skipisten und Kinos. AMC ist einer seiner größten Mieter.
Bis in den Mai des vergangenen Jahres hinein zahlte EPR Properties monatlich eine hohe Dividende. Dann wurde sie auf Druck der Gläubiger eingestellt, denn fast alle Mieter des Unternehmens mussten aufgrund des Lockdowns schließen oder ihren Betrieb stark einschränken.
Der Prozentsatz der von den Mietern gezahlten Mieten sank dramatisch und die Aktie stürzte im vergangenen Frühjahr von über 75 auf unter 20 US-Dollar ab. AMC ist wie gesagt einer der größten Mieter und ist seit März 2020 seine gesamten Mieten schuldig geblieben. Seit Ende Oktober profitiert die EPR-Aktie dennoch massiv von den Hoffnungen auf ein baldiges Ende der Corona-Einschränkungen.
Aber das Schicksal von AMC belastet den Kurs noch immer. Der Markt preist derzeit ein, dass AMC letztendlich doch Konkurs anmelden muss und seine Mietrückstände niemals bezahlen wird. Außerdem glauben die Anleger nicht, dass das Kino auf Dauer als Institution überleben wird.
Optimismus gepaart mit einer gehörigen Portion Pessimismus
Nun, so pessimistisch bin ich nicht, zumal EPR auf seiner Webseite in einem Video zeigt, wie einfach es ist, als Kino genutzte Räumlichkeiten bei Bedarf einer anderen Funktion zuzuführen. Trotzdem: Die Sorge des Marktes hat ihre Berechtigung, und wann das Unternehmen wieder eine Dividende zahlen wird und in welcher Höhe, ist derzeit nicht abzusehen.
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Dennoch hat sich der Kurs seit dem Märztief des Jahres 2020 mehr als verdoppelt. Ich glaube zwar, dass EPR Properties aufgrund seiner gesunden Bilanz die Krise überleben wird, doch auf dem aktuellen Kursniveau die Aktie zu kaufen, in der Hoffnung, dass bald wieder eine Dividende gezahlt werden wird, kann ich Ihnen nicht empfehlen.
Würde sich der Kurs immer noch auf dem Niveau von Ende Oktober befinden, wäre meine Einschätzung möglicherweise eine andere. Aber zum aktuellen Preis würde ich den Wert angesichts der noch immer bestehenden hohen Risiken persönlich nicht kaufen.
Der Kauf stark geshorteter Aktien bleibt ein Spiel mit dem Feuer
Starke, ja zum Teil auch sehr starke Kursausschläge verzeichneten in der letzten Woche drei REITs, die noch vor 18 Monaten von vielen Anlegern als verlässliche Dividendenzahler betrachtet wurden. Auch ihre Kurse sind seitdem massiv unter die Räder gekommen. Man muss aber der Fairness halber hinzufügen, das die Talfahrt der Kurse schon deutlich vor der Corona-Pandemie begonnen hat.
Zwei dieser REITs, der Pennsylvania Real Estate Investment Trust (PEI) und die Washington Prime Group (WPG) betreiben regionale Malls. Der Dritte ist die GEO Group, ein Betreiber privater Gefängnisse, die an staatliche Institutionen vermietet werden.
Allen Dreien gemeinsam ist, dass die Bilanzen durch hohe Schuldenstände extrem belastet sind und dem Management somit nicht viel Spielraum für Fehler lassen. Auch die Kurse sind in den vergangenen Jahren stark gefallen. Gestiegen sind allein die Shortquoten.
Bei PEI beträgt der Anteil der Leerverkäufer stolze 19,12 Prozent, bei WPG extreme 31,65 Prozent und bei GEO sind sogar 34,89 Prozent aller ausstehenden Aktien leer verkauft. Zum Vergleich: Bei AMC liegt der Anteil der leerverkauften Aktien derzeit bei 19,26 Prozent. Ähnlich hoch ist er bei Gamestop (GME) mit 19,82 Prozent.
Höchstens ein kurzer Zock mit eng begrenztem Risiko, aber kein langfristiges Investment
Auch bei diesen Aktien könnte die Meute der Leerverkäuferjäger in den kommenden Wochen zum Angriff blasen. Sicher ist das natürlich nicht, aber dass auch hier die sehr hohen Shortquoten zu einer konzertierten Aktion einladen, lässt sich nicht von der Hand weisen. Ob sich die Reddit-Armee diesen Aktien am Ende tatsächlich annehmen wird, ist jedoch wieder ein ganz anderes Thema.
Die stärkeren Kursanstiege der letzten Woche könnten bereits darauf hindeuten, dass einzelnen Leerverkäufern, die Herdplatte, auf der sie sitzen, zu heiß geworden ist. Aber darauf wetten, dass diese Aktien zu Unrecht abgestraft wurden und schon bald eine bessere Zukunft mit wiederaufgenommenen Dividendenzahlungen anbricht, würde ich nicht.
Da ist mir ehrlich gesagt, die EPR-Properties-Aktie das liebere, weil viel solidere Investment – und selbst diesen Wert kann ich Ihnen aus den oben genannten Gründen zum gegenwärtigen Kurs nicht empfehlen. In Ihrem Dividendendepot haben Werte wie PEI, GEO und WPG derzeit somit nichts zu suchen. Daran gibt es keinen Zweifel.
Wenn Sie eine der drei Aktien mit Blick auf die hohen Shortquoten dennoch spielen möchten, dann höchstens als knallharter Zock und das heißt für mich: mit ganz wenig Spielgeld und in der Erwartung, dass die Geschichte durchaus mit einem Totalverlust enden kann.
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