Siemens Energy zählt zu den spannendsten Börsenstorys des Jahres 2025. +44% seit Jahresbeginn, zuletzt ein neues Rekordhoch bei 72,60 EUR – und dennoch wächst die Skepsis. Denn das erwartete KGV für 2025 liegt inzwischen bei satten 76 (Marketscreener). Ist die Aktie damit zu heiß gelaufen? Oder hat der Markt einfach nur vorgefeiert, was sich in den Büchern längst abzeichnet?
Gas & Strom im Aufwind, Windkraft bleibt Sorgenkind
Siemens Energy ist global breit aufgestellt – von Gasturbinen über Hochspannungsnetze bis zur Windenergie. Vor allem die Sparten Gas Services und Grid Technologies liefern aktuell solide Gewinne. Beide stehen für Margen von über 10% und erfreuen sich wachsender Nachfrage: Grid wächst mit 24% am stärksten, getrieben vom globalen Stromhunger und der Digitalisierung der Netze.
Ganz anders sieht es bei Siemens Gamesa aus, der Windtochter. Die Sparte schreibt rote Zahlen und kämpft mit Altlasten, technischen Problemen und Preisdruck. Zwar verspricht der Vorstand eine Rückkehr zur Profitabilität bis 2026 – doch der Weg dorthin bleibt steinig. Immerhin zeigen erste Kennzahlen, etwa das Book-to-Bill-Verhältnis, dass die Sanierung Wirkung zeigt.
Auftragsflut sichert Zukunft – aber birgt auch Risiken
Mit über 130 Mrd. EUR in den Auftragsbüchern steht Siemens Energy solide da. Rund die Hälfte dieser Projekte stammt aus den margenstarken Servicebereichen – ein Pluspunkt. Die Umsatzbasis ist also breit abgesichert. Und das erste Quartal 2025 fiel überraschend stark aus: Der Umsatz stieg um 18%, der freie Cashflow erreichte mit 1,7 Mrd. EUR einen neuen Höchststand.
Doch nicht alles glänzt: Ein beachtlicher Teil der Aufträge hängt an Förderungstöpfen aus der EU oder den USA – etwa 45% laut Analystenschätzungen. Fallen Subventionen weg, drohen Lücken. Zudem ist der Konzern bei großen Projekten auf günstige Finanzierung angewiesen.
Steigen die Zinsen, kann das teuer werden. Die Notenbanken tendieren derzeit eher in die entgegengesetzte Rechnung. Aber sollte das Inflationsgespenst zurückkehren, könnte sich das ändern. Ergo: Noch ist das Risiko überschaubar – aber es bleibt ein Unsicherheitsfaktor.
Siemens Energy AG Aktie Chart
Bewertung auf Rekordniveau – und die Fantasie?
Wie bereits erwähnt: Das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt bei über 76. Für ein Unternehmen im Umbruch, das noch an einem Viertel seines Geschäfts feilt, ist das hoch. Zwar stützen sich viele Analysten auf die Wachstumsaussichten der Netzinfrastruktur und das globale Interesse an Stromtechnologien – doch damit ist auch viel Hoffnung eingepreist.
Zudem stammen die Gewinne bislang fast ausschließlich aus den konventionellen Sparten. Die große Vision – ein grünes, globales Energieunternehmen – muss sich erst noch in der Bilanz beweisen. Wer jetzt einsteigt, spekuliert also auf perfekte Ausführung und stabile Rahmenbedingungen – und genau das kann sich als riskante Wette entpuppen.
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