Die Aktie von Siemens Energy erholt sich nach und nach vom Kurseinbruch aus der vergangenen Woche. Der durch milliardenschwere Abschreibungen bei der Windanlagentochter Gamesa in Schwierigkeiten geratene Energiekonzern hatte am Donnerstag eingeräumt, mit der Bundesregierung über Staatsgarantien in Milliardenhöhe zu verhandeln. Der folgende Einbruch bei der Aktie um zeitweilig 40 Prozent hat sich nach einem weiteren Aufschlag am Dienstag inzwischen nahezu halbiert. Auch das hatte seinen Grund: Denn laut übereinstimmender Medienberichte könnte ein Milliardengeschäft in Indien den Durchbruch beim Ringen um Staatshilfen für Siemens Energy bringen.
Siemens Energy verhandelt mit Siemens
Großaktionär Siemens verhandle derzeit mit der einstigen Energietochter darüber, Anteile an einem gemeinsam gehaltenen Unternehmen in Indien zu kaufen, hieß es laut Handelsblatt am Dienstag aus Verhandlungskreisen. Siemens Energy ist demnach noch mit 24 Prozent an der börsennotierten Siemens Ltd. in Mumbai beteiligt, die Produkte beider Unternehmen vertreibt. Allein die Anteile von Siemens Energy am indischen Gemeinschaftsunternehmen seien an der Börse mehr als drei Milliarden Euro wert, heißt es. Ein Kauf des kompletten Pakets sei allerdings nicht geplant.
- Siemens-Chef Roland Busch sperrte sich nach Handelsblatt-Informationen bislang gegen eine Beteiligung am Garantiepaket
- Auf diese Weise aber könnte der frühere Mutterkonzern einen Beitrag zur Stärkung von Siemens Energy leisten und eine Gesamtlösung ermöglichen
Wirtschaftsminister Habeck gibt sich bedeckt
Noch ist offen, ob der Staat Siemens Energy zur Seite springen wird. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sagte am Dienstag auf einer Industriekonferenz in Berlin laut Die Zeit auf die Frage zur Höhe von Staatsgarantien, dazu könne und dürfe er im Detail nichts sagen. „Die Gespräche laufen, und sie laufen auf Hochtouren“, wird Habeck zitiert. Laut Insidern geht es insgesamt um Garantien in Höhe von rund 15 Milliarden Euro.
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