Siemens Energy verleibt sich derzeit seine schwer strauchelnde Windkrafttochter Gamesa ein, um diese endlich wieder auf Kurs bringen. Doch schnelle Wunder kann der Energietechnikkonzern nicht bewirken, wie dessen neue Prognose nun zeigt.
Demnach peilt Siemens Energy für das Geschäftsjahr 2022/23 jetzt eine operative Marge von nur noch 1 bis 3 Prozent an. Zuvor hatte man hier noch 2 bis 4 Prozent in Aussicht gestellt. Zudem dürfte der Nettoverlust nur auf Vorjahresniveau liegen und nicht stark sinken, wie Siemens Energy ursprünglich prognostiziert hatte.
Siemens Energy leidet mit: Offenbar neue Qualitätsprobleme bei Gamesa-Turbinen
Als Hauptgrund nannte der Energietechnikkonzern abermals die Probleme bei Gamesa. Demnach hat der Windanlagenbauer bei seiner Überprüfung der installierten Anlagen eine negative Entwicklung der Ausfallraten bei bestimmten Komponenten festgestellt. Das führe zu höheren Garantie- und Wartungskosten, so Gamesa. Die dadurch entstehende finanzielle Belastung bezifferte die Energy-Tochter auf 472 Millionen Euro.
Die eigentlich gute operative Entwicklung von Siemens Energy wird also abermals durch Buchverluste rund um die Gamesa-Beteiligung belastet. Deshalb hat der Konzern seine Profitprognose nach unten geschraubt.
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Gamesa-Chef Jochen Eickholt gelobt Besserung
Zur Einordnung: Siemens Gamesa wird inzwischen vom Manager Jochen Eickholt geleitet, der im Siemens-Imperium bereits die strauchelnde Zugsparte saniert hatte. Eickholt zeigte sich nun zuversichtlich, dass künftig weit weniger Probleme bei Qualitätsprüfungen rund um die Gamesa-Turbinen auftauchen werden.
Eickholt will bei Gamesa schlankere Strukturen und bessere Synergien mit den Energietechniklösungen von Siemens Energy etablieren. Energy hält derzeit knapp 93 Prozent an Gamesa und will die Tochter alsbald von der Börse nehmen. Die Aktionäre sollen noch in dieser Woche im Rahmen einer außerordentlichen Hauptversammlung über die Maßnahme abstimmen.
Siemens Energy Aktie Chart
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