Der Aktienkurs von Siemens Energy verzeichnete zum Ende der letzten Börsenwoche einen bemerkenswerten Aufwärtstrend. Trotz kontroverser Meinungen rund um die Aktie konnte sie einen Zuwachs von mehr als 5,3% verzeichnen und erreichte damit den höchsten Stand der vergangenen Wochen. Dadurch wurde der drastische Abwärtstrend deutlich gemildert – könnten sogar zuvor als waghalsig bezeichnete Kursziele wieder in den Fokus rücken?
Siemens Energy Aktie Chart
Es ist wichtig zu betonen, dass die Siemens Energy-Aktie seit Beginn des Jahres über 34% an Wert verlor. Dies ist kein leichtes Los, insbesondere wenn man bedenkt, dass sich das Unternehmen durch die Übernahme von Gamesa zusätzliche Verluste eingehandelt hat. Mit Schwierigkeiten bei seinen Windkraftanlagen belastet, wird Gamesa wahrscheinlich dazu bei getragen haben – ein bedeutender Faktor – dass für das Gesamtjahr mit einem Minus von mehr als 4 Milliarden Euro gerechnet wird. Bei solchen Entwicklungen ist ein starker Kursverlust nicht unwahrscheinlich.
Allerdings muss man dies von der jüngsten Entwicklung unterscheiden, welche nun neutralisiert wurde. Siemens Energy hatte beim Bund um Bürgschaften für rund 15 Milliarden Euro gebeten – eine Summe, die sie zur Aufnahme neuer Darlehen nutzen wollte um damit Wachstumsinitiativen im Sektor erneuerbare Energien zu finanzieren. Analysten gehen davon aus, dass diese Ausgaben nicht aus dem laufenden Betrieb finanziert werden können. Immerhin erreicht Siemens Energy selbst nur einen Umsatz von etwas über 30 Milliarden Euro.
Die Bürgschaftsanforderungen sind somit auf der einen Seite durchaus gerechtfertigt. Auf der anderen Seite hat sich der Markt dagegen gesträubt – wahrscheinlich, weil Investoren davon ausgingen, dass Siemens Energy seinen laufenden Betrieb finanzieren möchte. Dies führte zu einem Anstieg der Sorgen rund um das Unternehmen. Aus dieser Perspektive betrachtet, scheint die Aktie nun jedoch wieder aus dieser „Interpretationsfalle“ herausgekommen zu sein. Analysten sehen nun wieder Kursprognosen von ca. 16,20 Euro pro Aktie als realistisch an – dies würde einem Anstieg von rund 49% entsprechen.
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