Siemens hält trotz den Einwänden der Klimaschützer an der Beteiligung an einem australischen Kohleminen-Projekt fest. Für Bewegungen wie Fridays for Future (FFF) eine untragbare Situation, weshalb die deutsche Aktivistin Luisa Neubauer sogleich Demonstrationen gegen den deutschen Großkonzern ankündigte – übrigens auch auf der anstehenden Hauptversammlung Anfang Februar.
CDU-Politikerin spricht von „neokolonialistischem Stil“
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Eine konträre Sicht der Dinge legt nun der Wirtschaftsrat der CDU vor. Dessen Präsidentin Astrid Hamker hat sich in einem Interview mit der „Rheinischen Post“ (RP) verärgert über den Protest gegen den Siemens-Konzern gezeigt. „Wir können nicht als Deutsche anderen Ländern unsere Haltungen von oben herab in einem neokolonialistischen Stil aufdrücken“, so Hamker. „Kein Land will sich von uns vorschreiben lassen, vorhandene, benötigte Bodenschätze nicht mehr nutzen zu dürfen.“
Oftmals hätten andere Staaten auch kaum etwas, um ihren Bürgern „auch nur geringen Wohlstand“ zu ermöglichen, betonte die CDU-Politikerin. „Das ist freilich in unserem reichen Land manchen Kindern immer weniger zu vermitteln, weil sie nicht wissen, was Armut bedeutet und worauf auch unser Wohlstand gründet.“ Zudem habe sich Australien als demokratischer Staat für die weitere Kohlenutzung entschieden. „Wo kommen wir hin, wenn deutsche Besserwisser so anmaßend über andere Länder verfügen wollen?“, monierte Hamker.
Vertragstreue sei wichtig
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Vertragstreue sei darüber hinaus mindestens ebenso wertvoll wie hohe Qualität, betonte die Politikerin bezüglich des Liefervertrags, den Siemens mit dem Konzern Adani geschlossen hatte. „Oft sind unsere Produkte und Dienstleistungen übrigens auch umweltfreundlicher als die anderer Wettbewerber.“ Auch sei es naiv anzunehmen, „dass nicht andere Unternehmen schnell eintreten, wenn deutsche Unternehmen nicht mehr weltweit bei Projekten wie in Australien mit im Rennen sind.“
Die Adani-Mine in Australien
Zur Einordnung: Siemens will für seinen Partner Adani, einen indischen Mischkonzern, Signaltechnik liefern, die für den Kohletransport von der im Bau befindlichen Mine „Carmichael“ zum Hafen benötigt wird. Das riesige Steinkohlebergwerk im australischen Queensland ist seit Jahren umstritten – zuletzt wegen den verheerenden Buschbränden, deren Ursache viele Kritiker mit dem Klimawandel und damit auch mit der intensiven Kohleproduktion auf dem Kontinent in Verbindung bringen.
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