Es war nicht wirklich eine Überraschung, dass Shell in der vergangenen Woche neue Rekorde beim Gewinn je Aktie für 2022 vermelden konnte. Aufgrund der hohen Energiepreise wurde damit an den Märkten schon fest gerechnet und auch in der genauen Höhe gab es erstmal keine Überraschungen zu sehen.
Konkret ließ Shell verlauten, im Jahr 2022 einen Gewinn von 38 Milliarden Euro erzielt zu haben. Allein mit Erdgas konnten Gewinne von 9,8 Milliarden Euro erzielt werden, was ein gutes Stück über den Erwartungen der Analysten lag. Euphorie bei den Aktionären blieb dennoch aus und die Shell-Aktie verfolgte zuletzt weiter ihren Seitwärtstrend, das aber zumindest auf hohem Niveau.
Der Wind wird rauer
So erfolgreich 2022 für Shell auch gewesen sein mag, für das laufende Jahr kündigt sich einiges an Gegenwind an. Nicht nur sind die Preise für Öl und Gas regelrecht eingebrochen. Auch die Politik hat die Ölproduzenten immer mehr auf dem Kieker.
Forderungen gibt es nach dem Abschöpfen der Milliardengewinne, welche allein aufgrund der Energiekrise erzielt werden konnten. Andere fordern dazu auf, Shell und Co. in Sachen Klimaschutz mehr in die Pflicht zu nehmen. Was sich aus all dem ergeben mag, das ist derzeit noch offen. Angenehm wird es für Shell aber wohl eher nicht werden.
Entwicklung des Nettogewinns bei Shell
Die Shell-Aktie hält sich bedeckt
Mit solchen Aussichten und einem unguten Gefühl im Bauch halten die Bullen sich bei der Shell-Aktie dezent zurück. Heute Morgen startete das Papier mit leichten Zugewinnen in den Handel und verbesserte sich wieder bis auf rund 27 Euro. Diese Marke kennen Anleger nun aber schon seit Monaten. Ein Ausbruch nach oben scheint derzeit trotz guter Neuigkeiten schlicht nicht drin zu sein.