Shell trotzt fallenden Ölpreisen mit starken Zahlen, stabilen Dividenden und anhaltenden Aktienrückkäufen. Anleger honorieren das – die Aktie legt deutlich zu.
Gewinn übertrifft Prognosen – trotz Gegenwind
Der britisch-niederländische Öl- und Gaskonzern Shell hat im ersten Quartal 2025 überraschend starke Ergebnisse vorgelegt: Der bereinigte Gewinn stieg im Vergleich zum Vorquartal um gut 50% auf 5,6 Mrd. USD. Analysten hatten mit rund 5 Mrd. gerechnet. Zwar liegt der Gewinn unter dem Vorjahreswert von 7,7 Mrd. USD, doch die Richtung stimmt.
Shell profitierte von niedrigeren Abschreibungen, sinkenden Kosten und höheren Margen in Bereichen wie Flüssiggas und Raffinerieprodukten. Die Aktie notierte am Freitagvormittag in London rund 2,5% im Plus – eine klare Reaktion auf die positiven Überraschungen.
Aktienrückkäufe gehen weiter – 3,5 Milliarden im Fokus
Während Konkurrenten wie BP zuletzt ihre Rückkäufe drosselten, bleibt Shell bei seiner Linie: Weitere 3,5 Mrd. USD sollen in den kommenden drei Monaten in den Rückkauf eigener Aktien fließen. Damit wäre es das 14. Quartal in Folge mit Rückkäufen im Milliardenbereich.
Insgesamt beliefen sich die Ausschüttungen an Aktionäre im ersten Quartal auf 5,5 Mrd. USD – aufgeteilt in 3,3 Mrd. für Rückkäufe und 2,2 Mrd. für Dividenden. Shell will nach eigener Aussage 40–50% der operativen Mittelzuflüsse dauerhaft an die Anleger ausschütten.
Flüssiggas bleibt Zugpferd – Zukauf stärkt Position
Im Geschäft mit Flüssigerdgas (LNG) stärkte Shell seine Marktstellung durch die Übernahme von Pavilion Energy. Die LNG-Verkäufe stiegen auf 16,5 Millionen Tonnen im Quartal, die Produktion blieb mit 6,6 Millionen Tonnen stabil. Der Bereich „Integrated Gas“ erzielte mit 2,5 Mrd. USD den höchsten Segmentgewinn.
Der Konzern setzt damit auf ein Feld, das auch in einem Umfeld niedriger Ölpreise hohe Margen liefern kann – und geopolitisch zunehmend gefragt ist.
Freier Cashflow und Schulden – nicht alles glänzt
Beim freien Cashflow gab es allerdings einen Dämpfer: Er sank auf 5,3 Mrd. USD, nach noch 8,7 Mrd. im Vorquartal. Gleichzeitig stieg die Nettoverschuldung auf 41,5 Mrd. USD, auch bedingt durch die Finanzierung der Pavilion-Übernahme.
Dennoch bleibt die Bilanz solide: Die Eigenkapitalquote liegt stabil, das Management setzt weiter auf disziplinierte Investitionen zwischen 20 und 22 Mrd. USD im Jahr.
Shell Plc Aktie Chart
Konservativer Ausblick – Potenzial für positive Überraschung
Shell erwartet im zweiten Quartal geringere Produktionsmengen durch Wartungsarbeiten und den Verkauf des Nigeria-Geschäfts. Das Unternehmen bleibt beim Ausblick vorsichtig – ein Stil, den Investoren bereits kennen. In der Vergangenheit konnte Shell häufig konservative Prognosen übertreffen.
Finanzchefin Sinead Gorman fasste es so zusammen: „Wir richten unser Geschäft an Fundamentaldaten aus, bleiben aber flexibel bei Unsicherheiten.“
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