Aktive Privatanleger, also die Selbstentscheider, haben momentan viel zu tun. Denn sie müssen sich nicht nur um die aktuelle Kursentwicklung und deren Aussichten kümmern. Auch alle anderen Börseneinflüsse stehen zur Diskussion, werden sie doch im zweiten Jahr von der Pandemie überschattet.
Corona und die Folgen – hierzu fehlen uns einfach die Erfahrungen, um damit selbstsicher umgehen zu können. Eine globale, nach Ländern und Branchen aber stark uneinheitliche Wirtschaftskrise verlangt vom Anleger eine kontinuierliche Beobachtung und Meinungsbildung. Gewiss nicht einfach, weil die Aktienkurse ja seit längerem schon in Gipfelregionen herumkraxeln.
Konjunktur und Unternehmensgewinne zeigen kein klares Bild
Die Pandemie beeinflusst zudem alle Entwicklungen in Politik und Wirtschaft – Konjunktur, Arbeitsplätze, Investitionen und nicht zuletzt die Gewinne der Aktiengesellschaften einschließlich der Ausschüttungen daraus. Für den Anleger geht es somit auch um die Dividende.
Aussichten für Dividendentitel verbessert
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Auch mit Blick auf die Dividenden war 2020 ein ganz besonderes Jahr, das Anlegern einiges abforderte. Der Anlagenotstand ist noch drängender geworden. Niedrig- oder sogar Negativzinsen herrschen unverändert vor. Inzwischen haben sich die Aussichten aber verbessert.
36 Unternehmen des Stoxx600 kürzten im vergangenen Jahr ihre Dividende. Viele Konzerne verzichteten gar vollends auf Ausschüttungen. An den Terminbörsen ließ dies die Futures auf die Dividendenzahlungen des EuroStoxx 50 tief einbrechen. Dividendenstrategien verbuchten zweistellige Kursverluste.
Seit Jahresbeginn haben die Analysten ihre Dividendenerwartungen für 2021 wieder angehoben; für Bergbau- und für Automobilkonzerne sogar ganz erheblich. Optimistische Strategen rechnen damit, dass sich das Comeback der Dividendenstrategien angesichts der weiteren Gewinnerholung im Jahresverlauf fortsetzen wird.
Dividenden liefern bedeutenden Beitrag zur Rendite
Nach einer Studie von Allianz Global Investors (AllianzGI) wird das Gewicht der Ausschüttungen deutlich: Historisch betrachtet, liefern Dividenden einen signifikanten Beitrag zur Gesamtrendite von Aktien. Sie entwickeln sich stetiger als die Unternehmensgewinne. Aktien von Unternehmen, die Dividenden ausschütten, haben sich in der Vergangenheit als weniger schwankungsanfällig erwiesen verglichen mit Aktien von Unternehmen, die nicht ausschütten.
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Es gilt, was immer gilt: Wer mehr Rendite will, als der risikolose Zins am Geldmarkt ergibt – und der ist in Europa und weiten Teilen der Welt negativ –, muss bereit sein, mehr Risiken auf sich zu nehmen (Aktien = Risikokapital). Während eine langsame Normalisierung im Kampf gegen das Virus und bei der Konjunktur zu erwarten ist, werden die Negativzinsen noch länger das Bild prägen.
Der starke Rückgang bei Dividendenzahlern und Dividendenausschüttungen war historisch betrachtet eine der Pandemie geschuldete Ausnahme. Tatsächlich zeigen Dividenden ein höheres Maß an Stabilität, wenn sie auch nie frei von Schwankungen waren – und auch nie sein werden.
Alternative sind Fonds für Dividendenaktien
Trotz der von den USA ausgehenden Diskussion über steigende Inflationsraten und eine absehbare Wende in der monetären Notenbankpolitik, dürfte die Ära der Nahe-Null-Zinsen noch anhalten. Die Jagd nach Kapitaleinkommen setzt sich bis auf Weiteres fort. Aktien haben nicht zuletzt deshalb über die letzten Jahre an Attraktivität gewonnen, weil Dividendenausschüttungen einen immer wichtigeren Teil des Kapitaleinkommens darstellten. Nicht vergessen: Es gibt auch professionell gemangte „Dividendenfonds“, die zum Teil sehr gute Perfomance aufweisen!
Wird 2021 das Jahr der Erholung? Es sieht danach aus. Die aktuellen Dividendenrenditen zeigen ein durchaus attraktives Bild, so das Urteil der AllianzGI-Strategen. Sie notieren in Europa deutlich höher als Unternehmensanleihen, ganz zu schweigen von Staatsanleihen. In den USA liefern sich die Renditen von Dividenden und Unternehmensanleihen ein Kopf-an-Kopf-Rennen und liegen in beiden Fällen über denen von Staatsanleihen. Im asiatisch-pazifischen Becken bewegen sich die Dividendenrenditen leicht über den Renditen von Staatsanleihen.
Kontinuierlich fließende Dividenden stärken die Aktie
Man braucht die Ausschüttung gewiss nicht als einziges Kriterium für die Aktienauswahl zu wählen. Die Dividendenstrategie ist aber schon lange populär und fließt bei vielen Privatanlegern zumindest mit ein. Wie ich aus vielen Gesprächen weiß, fahren die „Dividendenfans“ in aller Regel auch gut damit.
Wichtig ist jedoch nicht allein die Höhe der Dividende, sondern deren Qualität. Denn gerade langfristige Anleger wollen möglichst wenige Unsicherheitsfaktoren einkaufen. Besonders gefragt sind demnach Unternehmen, die über viele Jahre hinweg (und ohne häufige Unterbrechungen) Dividenden zahlen. Erst recht, wenn die Ausschüttung tendenziell steigt.
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