Wie alle russischen Aktien ist auch die Sberbank Rossii-Aktie an deutschen und internationalen Börsen vom Handel ausgesetzt. Als Finanzinstitut, noch dazu als größte Bank Russlands, spielt die Sberbank Rossii jedoch eine besondere Rolle. Wie kann ihre Zukunft aussehen und worauf müssen sich Aktionäre nun einstellen?

Eine gute und drei schlechte Nachrichten

Erstaunlicherweise wurde die Sberbank Rossii bislang noch nicht vom internationalen Zahlungssystem Swift ausgeschlossen. Der Grund dafür ist, dass die Sberbank für die Abwicklung der Zahlungen für den Öl- und Gashandel benötigt wird. Für Sberbank-Aktionäre ist dies grundsätzlich eine gute Nachricht.

Es gibt aber auch drei schlechte Nachrichten. Erstens muss die Sberbank ihr Geschäft in Europa einstellen. Die Sberbank Europe AG mit Sitz in Wien wurde auf Geheiß der Europäischen Zentral von der österreichischen Finanzmarktaufsichtsbehörde aufgrund der drohenden Zahlungsunfähigkeit geschlossen.

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Zweitens könnte es zum Ausbruch von Panik bei den Sparern in Russland selbst kommen. In den letzten Tagen wurden in vielen Banken im Land bereits die Geldautomaten gestürmt, vor allem, um westliche Währungen abzuheben.

Und drittens könnte westlichen Sberbank Rossii-Aktionären sogar die Enteignung drohen. Die Führungsriege rund um Präsident Putin hat die westlichen Sanktionen, insbesondere das Einfrieren russischer Vermögenswerte, als „Diebstahl“ bezeichnet. Es ist durchaus denkbar, dass sich Russland für diesen vermeintlichen Diebstahl in Form der Verstaatlichung wichtiger Unternehmen bei gleichzeitiger Enteignung westlicher Anteilseigner revanchieren wird. Anleger sollten sich auf das Schlimmste gefasst machen.

Keine Zukunft als internationale Bank

Wie auch immer die Sache ausgeht, die Sberbank Rossii hat keine Zukunft mehr als internationale Bank. Sie ist bis auf Weiteres von den internationalen Kapitalmärkten abgeschnitten und der Imageschaden ist gar nicht erst zu beziffern.