Ein Wachstum, das Fragen aufwirft: Seit Jahresbeginn hat sich SAP an die Spitze der europäischen Börsenwert-Rangliste geschoben. Ein 20-prozentiger Kurssprung katapultierte die SAP-Aktie zweitweise auf 280 Euro, noch bevor das Analystentreffen in Orlando startete.
SAP Aktie Chart
Der CFO Dominik Asam präsentierte dort ein weiter steigendes Cloud-Backlog und betonte, dass 86 Prozent der Erlöse aus Bestandskunden stammen, während zwei Drittel der neuen Cloudverträge mit bislang SAP-fremden Firmen abgeschlossen wurden – ein rares Gleichgewicht von Loyalität und Neukundengewinnung. Doch Erfolg hat seinen Preis: Mit einem vergleichsweise hohen KGV notiert SAP derzeit in etwa doppelt so hoch bewertet wie Oracle.
Investoren wollen mehr als Marketing-Slogans!
Das Analysehaus Jefferies hält die Bewertung dennoch ausreichend durch Gewinne unterfüttert und bestätigt ein Kursziel von 300 Euro; die UBS bleibt beispielsweise bei einem Zielpreis von 265 Euro für die SAP-Aktie. Entscheidender als Zielmarken war aber der Tenor auf dem Aktionärs-Call: Vorstandschef Christian Klein versprach, den Anteil der wiederkehrenden Umsätze bis 2028 auf 85 Prozent zu erhöhen und gleichzeitig die operative Marge Richtung 30 Prozent zu treiben. Kritisch sehen Aktionäre indes den Rückzug von der festen Frauenquote im Vorstand – ein Signal, das nicht zu Kleins bisherigen „Future of Work“-Rhetorik passt und zuletzt heftig diskutiert wurde.
Cloud-Sicherheit als Türöffner für neue Budgets!
Technologisch setzt SAP auf gezielte Ökosystem-Deals: Anfang Mai kündigte das Sicherheitshaus SecurityBridge eine tiefe Integration seiner SAP-Log-Daten in Microsoft Sentinel an. Damit können C-Level-Kunden Cyber-Angriffe auf Geschäftsprozesse in Echtzeit erkennen – ein USP (Unique Selling Point) in Zeiten wachsender Ransomware-Risiken.
Für SAP ist das gleich doppelt wertvoll: Es macht die Cloud-Migration für zögerliche Industriekunden attraktiver und zementiert die Freundschaft zu Microsoft, deren Azure-Rechenzentren maßgeblich die RISE-Plattform hosten. Ob diese Story trägt, wird sich an zwei Kennzahlen zeigen: dem Netto-Cloud-Umsatzwachstum, das aktuell bei 25 Prozent liegt, und dem Cash-Conversion-Rate-Ziel von 9 Milliarden Euro für 2025. Gelingt beides, könnte die Aktie ihr Bewertungspremium rechtfertigen. Hält der Zyklus jedoch inne, bleibt wenig Puffer – ein klassischer Hochseilakt zwischen Wachstumsfantasie und Gewinnrealität.
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