SAP hat die Eckdaten für das erste Quartal des neuen Geschäftsjahres geliefert. Der Markt hat die Aktie um fast 2 % nach oben geschickt, scheint also in den ersten Momentaufnahmen mit den präsentierten Ergebnissen zufrieden zu sein. Die Chance auf weitergehende Kursgewinne, so die Meinung von Analysten, scheint dennoch erheblich zu sein. Denn:
So hat etwa das in diesem Zusammenhang vielbeachtete Analysehaus Jefferies das Kursziel zwar etwas gesenkt, sieht aber immer noch eine Kurs bei 134 Euro als Ziel. Das Ranking lautet demnach „buy“. RBC als weiteres Analysehaus sieht das Papier aktuell zwar fast auf dem Kursziel angekommen – dies liegt hier bei 109 Euro – spricht aber noch von einem Rating mit der Einstufung „outperform“. Insgesamt sind nach Vorlage der Daten immerhin gleich 95 % aller Analysten der Meinung, SAP sei ein „Kauf“. Eine verbleibende kleine Minderheit plädiert dafür, den Wert zu „halten“. Nirgends ist davon die Rede, die Aktie sei ein „Verkauf“. Gerade am Donnerstag wurden einige Kaufempfehlungen wiederholt, sodass die Einschätzungen auch als frisch gelten können.
Wie im Grunde erwartet hat SAP schwache Zahlen und eine ungünstige Prognose für das laufende Jahr abgeliefert. Grund sind auch hier die Einflüsse durch das Corona-Virus sowie die wirtschaftlichen Sperrmaßnahmen für zahlreiche Unternehmen. SAP hat im ersten Quartal nach den „vorläufigen Zahlen“ den Umsatz immerhin um 7 % steigern können. Das Betriebsergebnis selbst sank dabei um etwa 1 %. Zudem musste SAP einräumen, die „operative Marge“ sei gesunken und läge nur noch bei 22,6 %. Im Vorjahresquartal lag diese Größe noch bei 23,9 %.
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Im laufenden Jahr erwartet SAP für das währungsbereinigte Betriebsergebnis einen Wert zwischen 8,1 bis 8,1 Milliarden Euro. Die vormaligen Schätzungen lagen bei 8,9 bis 9,3 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr erzielte SAP ein Ergebnis von 8,21 Milliarden Euro.
Der Umsatz soll in diesem Jahr bei 27,8 bis zu 28,5 Milliarden Euro liegen. Dafür hatte SAP bis dato in der Prognose ein Volumen in Höhe von 29,2 Milliarden Euro bis zu 29,7 Milliarden Euro angenommen. Im vergangenen Geschäftsjahr lag der Umsatz bei 27,63 Milliarden Euro.
Trotz der revidierten Prognosen ist der Umfang der Korrekturen vergleichsweise gering. Dies wurde auch von den Bankhäusern und Analysten wie beschrieben so aufgenommen. Deshalb hielt sich insgesamt die Enttäuschung am Markt offenbar in starken Grenzen.
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Immerhin ist die Aktie schon in den vergangenen fünf Tagen um insgesamt + 7 % aufwärts marschiert. Auf Basis der Kursergebnisse am Donnerstag ergibt sich unter dem Strich für die zurückliegenden vier Wochen nun sogar wieder ein ausgeglichenes Ergebnis. Damit hat die Aktie zwar die langfristige statistische Seitwärtsrange noch nicht verlassen, aber das seit Mitte Februar stark verlorene Vertrauen am Aktienmarkt deutlich wieder verbessert. Über die Zeit seit dem 1. Januar hat SAP insgesamt nun 10 % verloren und damit auch den Markt hinter sich gelassen. Insofern ist die statistische Ausgangsposition gut.
Charttechnisch betrachtet wird es interessant, insofern die jüngsten Kursgewinne dazu führen, dass die Marke von 100 Euro wieder als Unterstützung gelten kann. Zudem sind erst in Höhe von 120 Euro wieder ernsthafte Barrieren in Sicht, die einem Aufwärtsmarsch im Wege stehen könnten. Aus Sicht der charttechnischen Analyse eröffnen sich also schnell wieder mehr als 8 % Potenzial. Darüber wäre die Luft insofern etwas dünner, als das bisherige Allzeithoch bei 129,14 Euro einen Widerstand darstellen dürfte. Den Kurs hatte die Aktie von SAP am 19. Februar 2020 markiert und seither jetzt noch etwa 17 % abgegeben.
Immerhin allerdings gelang im laufenden Seitwärtstrend der beeindruckende Turnaround, womit sich auch charttechnisch eine neue Dynamik einstellen kann. Wenn der Wert die Marke von 129 Euro überwindet, sei ein relativ bedeutender Durchmarsch nach oben durchaus möglich, so die Erwartung der Chartanalysten. Wie weit das Kursziel sich dann aufwärts verschiebt, ließe sich nur vermuten: Bis zur runde Marke von 150 Euro reicht die Kraft – dann.
Technisch orientierte Analysten sehen den Wert noch minimal im Abwärtstrend. Nun gelte es, den GD50 als kurzfristige Marke bei 109,68 Euro zu überkreuzen. Ab 114,59 Euro, dem GD200, wäre die technische Ausgangsposition indes wieder positiv. Dann sei mit einem Ausbruch auch aus technischer Sicht zu rechnen.
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