Die RWE-Aktie steckt seit gut einem halben Jahr in einem Seitwärtstrend fest. Seitdem pendelt die Aktie des Energiekonzerns in einem Kurskorridor zwischen 37 und 44 Euro auf und ab. Sind die Zahlen nicht gut genug für einen neuen Aufwärtstrend?
Deutlich über den Erwartungen
Eigentlich schon, denn die vor wenigen Tagen vorgelegten Zahlen für das vergangene Jahr lagen deutlich über den Erwartungen des Marktes. So stieg das bereinigte Betriebsergebnis (vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) gegenüber 2021 um über 70 Prozent auf 6,3 Milliarden Euro. Auch das Nettoergebnis konnte deutlich von 1,5 auf 3,2 Milliarden Euro gesteigert werden.
Nettogewinn je Quartal von Rwe
Besonders gut lief es im Segment „Wasser/Biomasse/Gas“, das mit 2,4 Milliarden Euro zum bereinigten Betriebsergebnis beitrug. Auch der Energiehandel legte gegenüber 2021 massiv zu und steuerte rund 1,2 Milliarden Euro zum Betriebsergebnis bei.
Leichte Abstriche musste RWE hingegen beim alten Kerngeschäft mit Kohle- und Atomenergie machen. Der Rückgang des bereinigten EBITDA in diesem Segment auf ca. 750 Millionen Euro war jedoch erwartet worden.
Einziger Wermutstropfen beim Geschäftsergebnis 2022 war die Tatsache, dass das Zukunftssegment „Onshore Wind/Solar“ mit einem bereinigten EBITDA von etwa 830 Millionen Euro als einziges die Prognose verfehlte. RWE begründete die Zielverfehlung mit widrigen Wetterbedingungen.
Viel Aufwärtspotenzial
Bankanalysten zeigten sich durch die Bank erfreut von den RWE-Zahlen. Angesichts der immer noch günstigen Bewertung und starker Kurstreiber sehen die meisten Analysten Aufwärtspotenzial für die RWE-Aktie. Die Kursziele fast aller Banken liegen zwischen 50 und 60 Euro. Mit einem Kauf der RWE-Aktie können Anleger wenig falsch machen.