Der Russische Rubel hat in diesem Jahr massiv an Wert verloren. Anfang November musste man für einen Euro knapp 94 Rubel auf den Tisch legen – mehr als jemals zuvor. Für den Rubel bedeutete dies ein neues Rekordtief. Seit Juni wertete der Rubel gegenüber der europäischen Gemeinschaftswährung um mehr als 20 Prozent ab. Und auch im Verhältnis zum US-Dollar musste die russische Leitwährung erhebliche Verluste einstecken. Und das, obwohl der US-Dollar derzeit selber eine starke Schwächephase erlebt.
Die unabhängige Zeitung Nowaja Gaseta schrieb zuletzt: „Der Rubel zählt in diesem Jahr neben der türkischen Lira, dem brasilianischen Real und dem südafrikanischen Rand zu den Währungen mit den größten Wertverlusten.“ Für die Abwertung der russischen Währung gibt es mehrere Gründe. Die zweite Pandemiewelle hat dazu geführt, dass Investoren ihr Vermögen aus risikobehafteten Währungen der potenziell ertragreicheren Schwellenländer (Emerging Markets) abgezogen und in sichere Währungen wie den US-Dollar und den Euro umgeschichtet haben. Hiervon war auch Russland betroffen, das als Schwellenland gilt.
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Der Kreml hält Belarus die Treue
Hinzu kommen geopolitische Brennpunkte. Obwohl es im benachbarten Belarus eklatante Unregelmäßigkeiten bei der jüngsten Präsidentschaftswahl gab und Massenproteste an der Tagesordnung stehen, erhält Machthaber Alexander Lukaschenko weiterhin die Rückendeckung des Kremls. Und das, obwohl der Westen das Wahlergebnis nicht anerkennt.
Die Schlinge zieht sich immer weiter zu
Die Vergiftung des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny mit dem in der Sowjetunion entwickelten Kampfstoff Nowitschok hat dem Rubel ebenfalls großen Schaden zugefügt, da der Kreml hinter dem Giftanschlag vermutet wird. Daraufhin hatte die EU Sanktionen gegen Russland verhängt. Nun gibt es neue Erkenntnisse, die eine direkte Verbindung zum russischen Geheimdienst FSB herstellen. In einem von Nawalny initiierten Telefonat hat einer der verdächtigen Agenten den versuchten Giftmord eingeräumt. Der Rubel gab daraufhin deutlich nach und nähert sich nun wieder seinem November-Tief.
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