Silber und Platin haben 2025 einen ordentlichen Lauf hingelegt. Während Gold auf der Stelle tritt, feiern die beiden Edelmetalle ein Comeback. Was steckt dahinter – und wie sollten Anleger reagieren?
Silber holt mächtig auf
Silber hat in diesem Jahr eine Rendite von 26,8% erzielt. Zum Vergleich: Gold liegt nur bei einem Mini-Plus von 0,47%. Besonders beeindruckend ist der Schub im Juni. Da legte der iShares Silver Trust ETF satte 11% zu, während der Goldfonds gerade einmal 1% gewann.
Für Silber ist das eine Premiere: Zum ersten Mal in 48 Handelstagen hat es Gold in diesem Jahr abgehängt.
Silberpreis (USD/Unze) Chart
Platin punktet mit China-Boom
Auch Platin überrascht: Der Aberdeen Physical Platinum Shares ETF verzeichnet seit Jahresanfang ein Plus von 15%. Der Clou: In China stieg die Nachfrage nach Platinschmuck im ersten Quartal um 50% – doppelt so stark wie zuvor geschätzt.
Der Grund? Gold ist vielen Käufern schlicht zu teuer. Das macht Platin zur gefragten Alternative. Händler in China füllen bereits ihre Schaufenster mit dem weißen Metall. Dazu kommt: Das Angebot an Platin sinkt, weil Südafrika als wichtigster Lieferant 12% weniger gefördert hat als im Vorjahr.
Platinpreis (USD/Unze) Chart
Silber bleibt langfristig spannend
Analysten sehen trotz Platin-Booms vor allem Silber als den Gewinner. Warum? Silber spielt eine wichtige Rolle in der Solarindustrie und wird als sicherer Hafen in Krisenzeiten geschätzt. Außerdem wird es in der Halbleiterbranche gebraucht – ein zusätzlicher Schub für die Nachfrage.
Platin dagegen könnte durch den demografischen Wandel in China und sinkende Heiratszahlen wieder an Glanz verlieren.
Gold nicht zu früh abschreiben
Trotzdem ist Vorsicht bei allzu großen Goldzweifeln geboten. Das Edelmetall ist nur 2% von einem neuen Rekord entfernt – und könnte jederzeit wieder zulegen, falls die wirtschaftliche Unsicherheit anhält.
Für Anleger bleibt die Erkenntnis: Ein Blick über den Goldrand hinaus lohnt sich. Silber und Platin mischen die Karten neu.
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