Für Millionen Menschen ist Kaffee ein tägliches Ritual. Doch dieser Luxus wird immer teurer. Bereits im August erreichten die Preise für Röstkaffee ein Rekordhoch von 8,87 Dollar pro Pfund. So teuer war der Muntermacher seit Beginn der Aufzeichnungen 1980 nicht mehr. Und das ist nur der Anfang: Neue US-Strafzölle auf brasilianische Bohnen könnten die Lage weiter verschärfen.
Strafzölle verschärfen den Preisdruck
Denn insbesondere in den USA gestaltet sich die Situation momentan dramatisch, auch wenn wir hier in Europa ebenfalls den Anstieg der Kaffeepreise am Geldbeutel spüren. Noch im Frühjahr gingen viele US-Röster davon aus, dass Kaffee von Zöllen verschont bleiben würde. Schließlich bauen die USA kaum selbst an. Doch die Regierung in Washington legte nochmals anders nach: Erst wurden 10% Einfuhrzölle fällig, seit August sogar 50% auf brasilianische Bohnen – dem wichtigsten Lieferland. Viele Importeure in den USA konnten kaum vorsorgen, da die Preise schon vorher im Höhenflug waren.
Kleinere Röster berichten, dass ihre Rohkaffeekosten sich in kurzer Zeit verdoppelt haben. Da lassen sich die Mehrkosten nur teilweise an Cafés und Restaurants weitergeben. Der Rest frisst die Margen auf.
Wetterextreme leeren die Lager
Doch auch ohne Zollpolitik steht der Kaffeemarkt unter Stress. Seit 2020 litten die großen Anbauländer unter Dürre, Frost und Hitzewellen. Die globalen Lagerbestände sind seither von rund 59 Millionen Sack auf nur noch etwa 36 Millionen geschrumpft. Die Folge: Preise zogen schon vor den Strafzöllen kräftig an.
Besonders Arabica-Bohnen, die für viele Premiumsorten genutzt werden, sind rar und teuer. Die Benchmark-Futures in New York kletterten Anfang des Jahres auf ein Rekordhoch von 4,29 Dollar je Pfund.
Coffee Arabica Chart
US-Röster weichen auf neue Herkunftsländer aus
Für Kaffeeröster in den USA bedeutet das eine Neuorientierung. Viele steigen von brasilianischen Bohnen auf Lieferanten aus Mexiko, Kolumbien oder Vietnam um. Aber auch hier ist zu beachten: Hochwertige Produkte sind rar, und es gibt kaum Spielraum für Preisanpassungen.
Um die Preise für Endkunden erträglicher zu gestalten, probieren einige Produzenten neue Mischungen aus oder greifen auf günstigere Qualitäten zurück. Aber das funktioniert nicht ohne Geschmacksverluste.
Konsumenten spüren den Aufschlag im Alltag
Am deutlichsten zeigt sich die Entwicklung im Café: Ein Latte, der in den USA vor 18 Monaten noch 4,50 Dollar kostete, liegt heute oft bei 7 Dollar. Und Experten warnen, dass der volle Effekt der Zölle erst im vierten Quartal ankommt. Denn die frisch verzollten Bohnen müssen erst noch transportiert, geröstet und verteilt werden.
Große Ketten wie Starbucks sind dank langfristiger Einkaufs- und Absicherungsstrategien zwar etwas geschützt. Doch auch sie rechnen mit höheren Kosten – spätestens im Geschäftsjahr 2026 dürfte die Preiswelle durchschlagen.
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