Geopolitische Spannungen im Nahen Osten bringen die Rohstoffmärkte erneut ins Wanken. Nachdem Israel militärisch gegen Iran vorgegangen ist, schlagen Rohstoffanalysten Alarm: Ein Ölpreis von 120 USD ist laut JPMorgan kein Hirngespinst mehr – sondern ein realistisches Szenario bei weiterer Eskalation.
West Texas Intermediate (WTI), das US-Referenzöl, lag noch im Mai bei unter 60 USD. Doch bereits im Vorfeld des Angriffs stieg der Preis sichtlich an. Der Markt beginnt, das Undenkbare einzupreisen.
WTI Light Crude Oil Chart
JPMorgan sieht Risiken für globales Ölangebot
Ein aktueller Bericht des Rohstoffteams von JPMorgan rund um Natasha Kaneva bringt es auf den Punkt: Sollte der Konflikt eskalieren und die Straße von Hormus blockiert werden, wären nicht nur Irans 2,1 Millionen Barrel pro Tag betroffen. Auch die Exporte mehrerer anderer Golfstaaten könnten ausfallen – insgesamt fast ein Drittel des weltweiten Angebots.
Das Nadelöhr Hormus ist für den globalen Ölfluss systemrelevant. Bereits die Andeutung einer Schließung führt zu Preissprüngen – auch wenn Iran diesen Schritt seit Jahrzehnten nur androht, aber nie umgesetzt hat. Doch die Unsicherheit allein reicht, um die Märkte nervös zu machen.
Teures Öl = höhere Inflation
Steigende Energiepreise schlagen direkt auf die Inflation durch. Laut JPMorgan würde ein Sprung des Ölpreises auf 120 USD den US-Verbraucherpreisindex (CPI) um 1,7 Prozentpunkte anheben – von derzeit knapp über 3 % auf etwa 5 %. Das wäre ein herber Rückschlag für die US-Notenbank, die gerade erst dabei ist, von ihrer restriktiven Geldpolitik abzurücken.
Für Verbraucher weltweit bedeutet das: Sprit, Heizung und Transport könnten rasch deutlich teurer werden. Für Unternehmen steigen Produktionskosten, für Notenbanken der Druck – eine gefährliche Mischung für fragile Konjunkturen.
Angst vor dem Flächenbrand
Noch ist das Worst-Case-Szenario nicht eingetreten. Aber der Markt beginnt, es einzupreisen. Nicht nur wegen Irans Ölausfuhren, sondern wegen der Kettenreaktion: Saudi-Arabien, Kuwait, die Vereinigten Arabischen Emirate – alle exportieren Öl über die Region. Sollte der Konflikt weiter eskalieren, könnten auch andere Lieferanten in Mitleidenschaft gezogen werden.
Besonders brisant: China ist der wichtigste Abnehmer iranischen Öls. Eine Blockade des Seewegs würde auch Peking wirtschaftlich treffen – was wiederum diplomatische Dynamiken verändern könnte.
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