Der Schweizer Pharmariese Roche nimmt eine Vorreiterrolle in einem Feld ein, das viele Wettbewerber längst verlassen haben: der Antibiotikaforschung. Nun bereitet der Konzern den nächsten großen Schritt vor – mit einem Wirkstoff, der das Potenzial hat, gegen besonders resistente Krankenhauskeime zu wirken.
Im Fokus steht der neuartige Kandidat Zosurabalpin. Das Mittel soll gegen sogenannte gramnegative Bakterien helfen, insbesondere gegen den gefährlichen Keim Acinetobacter baumannii, der für lebensbedrohliche Infektionen verantwortlich ist. Ende 2025 oder Anfang 2026 will Roche mit einer globalen Phase-III-Studie zur Wirksamkeit und Sicherheit starten.
Ein potenzieller Meilenstein gegen resistente Erreger
Zosurabalpin könnte im Erfolgsfall das erste neue Antibiotikum seit über 50 Jahren sein, das gezielt gramnegative Erreger bekämpft. Diese Bakterien verfügen über eine doppelwandige Zellstruktur, die sie besonders unempfindlich gegenüber herkömmlichen Behandlungen macht.
Gefährlicher Krankenhauskeim im Visier
Vor allem immungeschwächte Patienten – etwa Krebskranke oder Schwerstkranke auf Intensivstationen – sind durch Acinetobacter gefährdet. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat dessen Bekämpfung zu einer ihrer höchsten Prioritäten erklärt.
Kooperation mit Harvard für bahnbrechende Erkenntnisse
Roche arbeitete bei der Entwicklung eng mit Forschenden der Harvard-Universität zusammen. Gemeinsam fanden sie heraus, dass Zosurabalpin eine Schlüsselstruktur der Bakterienmembran – ein Lipopolysaccharid – blockiert. So wird die schützende Barriere der Erreger geschwächt, was ihre Abtötung ermöglicht.
Ein neues Angriffsziel in der Antibiotikaforschung
Das Besondere: Der Wirkstoff gehört zu einer komplett neuen chemischen Klasse und greift ein bisher ungenutztes Ziel im Bakterium an. Dadurch könnte er auch gegen Erreger wirken, die bereits gegen viele bekannte Antibiotika resistent sind.
Roche Aktie Chart
Roche trotzt dem Rückzug der Branche
Während sich viele Pharmafirmen aus wirtschaftlichen Gründen aus dem Antibiotikasegment verabschiedet haben, hält Roche Kurs. Denn der finanzielle Reiz ist begrenzt: Antibiotika werden meist nur kurzzeitig eingesetzt und bringen im Vergleich zu Krebs- oder Diabetesmitteln geringere Umsätze. Trotzdem hat Roche in den vergangenen zehn Jahren rund 500 Millionen Franken in die Forschung investiert.
Langfristige Vision trotz wirtschaftlicher Hürden
Michael Lobritz, Forschungsleiter für Infektionskrankheiten bei Roche, betont: Die Entwicklung neuer Antibiotika sei essenziell, um die globale Bedrohung durch Resistenzen einzudämmen. Zosurabalpin könne dabei ein entscheidender Baustein sein.
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