Liebe Leser,
wollen Sie in Rohstoffe investieren und dabei Ihr Risiko so gering wie möglich halten, sollten Sie vor allem auf die Big Player achten. Denn diese großen Bergbaukonzerne sind die Grundsäule der Weltwirtschaft. Sie sind seit Jahrzehnten etabliert, solide finanziert und breit diversifiziert.
Einer dieser Big Player hört auf den Namen Rio Tinto. Der Minenkonzern mit Sitz in London und Melbourne hat wichtige Industriemetalle in seinem Portfolio. Darunter: Eisenerz (Stahl-Rohstoff), Bauxit (Aluminium-Rohstoff), Kupfer und Lithium.
In den letzten Tagen hat Rio Tinto nun gleich drei Pressemitteilungen veröffentlicht, die die Marktstellung des Giganten untermauen und gleichzeitig dessen Zukunftsperspektive aufzeigen.
Turquoise Hill: Rio Tinto will sich Zugriff auf mehr Kupfer sichern
Erstens: Rio Tinto hat kürzlich sein Angebot für die Komplettübernahme der kanadischen Explorationsfirma Turquoise Hill auf 43 Kanadische Dollar je Aktie erhöht. Was Turquoise Hill so interessant für den Bergbaugiganten macht: Der Explorer ist an der mongolischen Mine „Oyu Tolgoi“ beteiligt.
Die Mine gilt als eines der aussichtsreichsten Kupferprojekte der Welt. Schon seit 2013 wird dort Kupfer und übrigens auch Gold im Tagebau gefördert. Doch das wahre Potenzial der Mine liegt Untertage. Dort sollen noch wesentlich größere Kupfervorkommen schlummern, die in den nächsten Jahrzehnten zur Abschöpfung bereitstehen.
Rio Tinto erwartet, dass „Oyu Tolgoi“ durch den Untertageausbau perspektivisch 500.000 Tonnen Kupfer jährlich hervorbringen werde. Das ist eine beachtliche Menge – und gerade mit Blick auf den steigenden Bedarf für Rio Tinto absolut begehrenswert.
Das Metall ist wegen seiner hervorragenden elektrischen Leitfähigkeit das Zünglein an der Waage für die Energiewende. So kommen in Elektroautos wesentlich höhere Kupfermengen zum Einsatz als in den Verbrennern. Und auch Windkraftanlagen benötigen große Mengen des Metalls.
Experten erwarten deshalb, dass der Marktpreis für Kupfer langfristig anziehen wird. Die Mine in der Mongolei ist für Rio Tinto somit eine Geldgrube. Kein Wunder also, dass der Konzern für die Komplettübernahme von Turquoise Hill viel Geld auf den Tisch legt.
Kooperation mit Volvo Group: Nachhaltigkeit im Fokus
Zweitens: Ebenfalls vor wenigen Tagen hat Rio Tinto eine Kooperation mit der Volvo Group angekündigt. Demnach will der schwedische Hersteller von Nutzfahrzeugen und Omnibussen von Rio Tinto CO2-armes Material abnehmen. Dabei soll es unter anderem um sogenanntes „RenewAl-Aluminium“ gehen. Rio Tinto hatte das Produkt erst 2021 auf den Markt gebracht. Dessen CO2-Fußabdruck soll nur ein Drittel so hoch sein wie der von konventionellem Aluminium. Volvo kann dadurch seine Fahrzeuge also klimaschonender machen.
Im Gegenzug will Rio Tinto vom technologischen Fortschritt bei Volvo profitieren. Demnach sollen künftig automatisierte Nutzfahrzeuge der Schweden etwa in den Minen des Rohstoff-Giganten zum Einsatz kommen.
Unterm Strich steht die Kooperation also im Zeichen der Nachhaltigkeit. Gerade die Minen- und die Autobranche müssen in den nächsten Jahren alle Hebel in Bewegung setzen, um ihren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Die Partnerschaft ist hierfür ein wichtiger Meilenstein.
Joint Venture mit Baowu: Eisenerzmine in Australien
Drittens: Mit der chinesischen Firma Baowu hat Rio Tinto kürzlich ein Joint-Venture auf den Weg gebracht. Zusammen wollen die Partner in der australischen Region Pilbara 2 Milliarden Dollar investieren, um eine Eisenerzmine zu entwickeln.
Das Projekt hört auf den Namen „Western Range“ und soll ab 2025 pro Jahr 25 Millionen Tonnen an Eisenerz hervorbringen. Der Clou: Laut Vereinbarung wird der Stahlhersteller Baowu etwa die Hälfte des dort geförderten Erzes direkt abnehmen.
Gewinneinbruch im ersten Halbjahr: Das sind die Gründe
Für Rio Tinto sind die drei Mitteilungen also starke News. Finanziell sah es für den Minenkonzern zuletzt allerdings eher durchwachsen aus. So musste man im ersten Halbjahr 2024 einen Gewinneinbruch von 28 Prozent hinnehmen.
Vor allem der schwache Eisenerzpreis drückte auf die Gewinnmarge. Der Marktpreis für den Stahl-Rohstoff war Anfang Mai und Anfang Juli deutlich zurückgegangen. Besonders die schwächelnde chinesische Konjunktur gepaart mit den dortigen Corona-Lockdowns hatten am Markt die Befürchtung genährt, dass China als wichtigster Eisenerzverbraucher seinen Bedarf reduzieren könnte.
Hinzu kommen die inflationären Kosten im Minenbetrieb, die Rio Tinto zusetzen. So sind vor allem die Energie- und Treibstoffkosten drastisch gestiegen. Zugute kam dem Konzern auf der anderen Seite ein starker Anstieg des Aluminiumpreises sowie höhere Kupfernotierungen.
Für das Gesamtjahr zeigte sich Rio Tinto übrigens vorsichtig. Die hohen Energiepreise würden weiterhin das Betriebsergebnis erheblich belasten, hieß es vom Konzern.
Rio Tinto-Aktie vor allem langfristig interessant
Die Rio Tinto-Aktie dürfte also erst einmal unter Druck bleiben. Wollen Sie in das Papier investieren, sollten Sie daher eher einen langfristigen Anlagehorizont mitbringen. Eben diese Langfristigkeit ist die Stärke der Aktie. Denn: Die Nachfrage nach Rohstoffen nimmt tendenziell immer weiter zu – das gilt vor allem für die Energiewende-Metalle Kupfer und Lithium.
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