Liebe Leserin und Leser,
am gestrigen Donnerstag ist die Branche der Rüstungwerte massiv nach oben gelaufen. Dies kann nicht besonders überraschen, weil die Verhältnisse dafür sprechen, dass es ohnehin an diesen Märkten weit aufwärts geht.
Die Aktie von Rheinmetall konnte sich um 5,65 % nach oben schieben. Damit ist der Kurs auf 1682,00 € nach oben geschnellt. Sieger des Tages wurde allerdings die Aktie von Hensoldt. Die konnte sich auf über 72 € nach oben schieben und zeigt sich gleichfalls massiv im Aufwärtstrend.
- Dies alles hatten die Börsen am Tag zuvor offensichtlich so nicht ganz gesehen. Die Sorgen am Rüstungsmarkt waren erstaunlich groß. Das große Bild jedoch zeigt, dass hier wahrscheinlich die Uhren anders gehen, als dies in solchen sorgenvollen Sitzungen zur Geltung gekommen wäre.
- Ganz konkret:Die Sorgen der Märkte konzentrieren sich darauf, dass es Friedensgespräche in Istanbul zwischen Russland und der Ukraine geben würde. Die Überlegung für fast sämtliche Rüstungs-Aktien war folgende: wenn es zu einem Frieden in der Ukraine kommen würde, würde der Krieg möglicherweise relativ schnell beendet sein und der Materialverbrauch im Osten würde sich reduzieren beziehungsweise wahrscheinlich sogar nicht mehr weiter ausbauen lassen. Diese sehr einfach Logik der Aktienmärkte ist in keiner Weise mit der Realität über einzubringen.
Rheinmetall und Co.: Warum die Ukraine-Verhandlungen nicht mehr so wichtig sind!
- Zum einen ist nun an den Börsen selbstverständlich auch klar geworden, dass die Friedensgespräche nicht so schnell zum Ziel führen und führen können, wie sich die Märkte dies offensichtlich erdacht hatten. A) ist Putin erst gar nicht angereist, B) noch lässt Selenskyj erkennen, dass er seine Verhandlungspartner aus Russland ernst nehmen würde.
Wie es in der Ukraine weitergeht, ist selbstverständlich offen. Die Märkte haben aber offensichtlich erkannt, dass es so schnell nicht zu dem von Ihnen befürchteten Risiko kommen wird.
Selbst wenn es allerdings zum Frieden gekommen wäre, hätte sich die Ausgangsposition der entsprechenden Rüstungs-Unternehmen wie Rheinmetall oder auch wie Hensoldt und wie Renk oder auch ThyssenKrupp in keiner Weise geändert. Denn: Das Material in Osteuropa, namentlich in der Ukraine, ist sicher aktuell weitgehend erschöpft.
Dies lässt sich den Medien permanent entnehmen, wenn bestimmte Waffenlieferungen folgen sollen. Zu lesen ist auch stets und ständig, dass eine Rückzug der USA aus der Ukraine sehr schnell dazu führen würde, dass die Ukraine kampfunfähig wäre. Aus allen Meldungen wird eines ersichtlich: alle Kapazitäten sind weitgehend erschöpft. Material wird ohnehin benötigt.
Dies gilt dann allerdings auch für Friedenszeiten. Die Überlegung ist folgende: Entlang der gesamten ukrainischen Grenze wird sich sicherlich eine neue Verteidigungslinie aufbauen müssen, selbst wenn es zu einem Frieden käme. Dies kann von der EU gesichert werden, dies kann ergänzend von den USA gesichert werden, von anderen NATO-Staaten, von wem auch immer: Material wird benötigt.
Das hilft Rüstungsunternehmen wie Rheinmetall:
Rheinmetall Aktie Chart
Klar bleibt: offensichtlich hat der Krieg in der Ukraine dazu geführt, die Verteidigungbereitschaft in den unterschiedlichsten staatlichen Konfigurationen deutlich zu erhöhen. Was heißt das? So ist innerhalb solcher Staaten wie Deutschland die Verteidigungsbereitschaft extrem gestiegen. D.h. die Bereitschaft, in Rüstung investieren.
Darüber hinaus ist diese Bereitschaft auch innerhalb der gesamten EU gestiegen, die überhaupt eine eigene Verteidigung erst bauen muss. Denn eine institutionalisierte Verteidigung ist bis dato noch gar nicht möglich, sondern nur ein mehr oder weniger loser Verbund in Absprache der einzelnen Staaten.
Zum dritten haben die NATO-Staaten mehr oder weniger bekannt, dass sie mehr in die Rüstung investieren werden. Allein die Forderung von Donald Trump, dass jeder Staat 5 % des eigenen BIP in die Rüstung investieren müsse, hatte zunächst mal über Monate für Aufregungen gesorgt. Nun hat der neue deutsche Außenminister Wadephul erläutert, dass er diese Forderung für nachvollziehbar hält. Unabhängig davon, ob sie am Ende so durchgesetzt wird, werden die Rüstungsausgaben alleine schon wegen der NATO Verbundenheit deutlich steigen.
Das alles bedeutet: Die Vorstellung, dass die Aktien von Rüstungwerten nur deshalb sinken sollten, könnten oder werden, weil es einen Frieden in der Ukraine gibt, ist schlicht und ergreifend falsch und naiv. Die Rüstungsausgaben sind schon längst politisch beschlossen und werden auch über Schulden auf den verschiedensten politischen Regionen Ebenen ganz sicher finanziert.
Schulden werden gemeinsam abgesichert
Innerhalb der EU wird darüber nachgedacht, eine gemeinsame Haftung zu implementieren, um die Gelder auch von allen Staaten aufzubringen. Dies würde über gemeinsam Anleihen und eine gemeinsame Haftung für diese Anleihen finanziert. Eventuell wird es auch einen EU-Sondertopf geben wie in Corona-Zeiten. Genau weiß man dies in der Öffentlichkeit nicht: dass das Geld in des in die Hand genommen wird, ist wahrscheinlich.
Und hier schließt sich der Kreis auch zu Rheinmetall und Co. Rheinmetall geht eigenen Aussagen nach davon aus, dass alleine innerhalb der EU die Rüstungs-Ausgaben auf 1 Billion € im Jahr 2030 steigen können. Das ist eine enorme Chance:
Denn die Rüstungsindustrie hat einen besonderen wirtschaftlichen Vorteil: mehr oder weniger lassen sich die Preise von Seiten der Anbieter weitgehend diktieren oder zumindest gestalten, da der Markt stark segmentiert ist. Jede Gattung verschiedener Waffensysteme ist an einen Anbieter gebunden. Das gilt für Panzer wie für Kampfflugzeuge, Munition etc. .
D.h. es konkurrieren an sich für die verschiedensten Einsätze immer nur verschiedene Systeme miteinander, die allerdings auch weitgehend schon etabliert sind und einfach nachbestellt werden. Die Anbieter errechnen die vermeintlichen Kosten. Die Preise werden also steigen. Mit anderen Worten: die Rüstungsunternehmen sind in einer komfortablen Situation.
Sie werden in einem Markt, der sowohl investieren möchte,und über Schulden auch investieren kann, ihre eigene Preisvorstellungen dazu durchsetzen. Der Engpass liegt woanders.
Rheinmetall: Bis zu 300 Mrd. Euro!
Rheinmetall selbst rechnet mit bis zu 300 Milliarden Euro Umsatz Anteil an diesen EU-Ausgaben, die oben genannt worden sind. Derzeit kann das Unternehmen eventuell jährlich zwölf oder künftig 15 Milliarden € Umsätzen erwirtschaften (je nach Jahr, das prognostiziert wird). Das Auftragsvolumen würde wesentlich höher.
Dann allerdings wird es für das Unternehmen entscheidend sein, die Kapazität auszubauen. Genau das passiert heute schon. Das Unternehmen geht unter anderem in Spanien wie auch in Osnabrück bei VW vor, um dort mehr Kapazitäten zu schaffen. Autofabriken werden zu Rüstungsfabriken. Solche Engpässe lassen sich eher beseitigen als Absatzschwierigkeiten.
Absatzschwierigkeiten wird Rheinmetall nicht mehr haben. Demzufolge sieht die Situation jetzt wie folgt aus:
Das Unternehmen kann also damit rechnen, dass die jüngst genannten guten Quartalszahlen sich auch in den kommenden Quartalen und Jahren bestätigen werden. Wahrscheinlich wird Rheinmetall einen ordentlichen Anteil an den neuen Rüstungsausgaben haben. Dies wird sich übersetzen in deutlich steigende Umsätze und damit auch bei relativ guten Gewinnmargen deutlich steigende Gewinne.
Demzufolge ist die Aktie wirtschaftlich betraachtet sicherlnoch nicht am Ende angekommen. Analysten gehen hier davon aus, dass der Kurs auf 2.000, 2.200 oder in einer Schätzung bis zu 3000 Euro bis zum Jahr 2030 erreichen kann. Insofern entscheidet hier nicht die wirtschaftliche Verfassung des Unternehmens, sondern die Stimmung über den jeweiligen Tagestrend.
Da kommen die aktuellen Entwicklungen dem Unternehmen zu Hilfe. Denn: jetzt fehlen nur wenige Euro zum absoluten Allzeithoch. Das bedeutet, dass niemand im Verlust sein kann. Das wiederum bedeutet, dass das Unternehmen aus Trendsicht nun herausragende Chancen hat, auch kurzfristig weiter zu klettern. Es gibt fast kein Szenario, indem Rheinmetall eine größere Korrektur erwarten müsste.
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