Vergangene Handelswoche tastet sich die Rheinmetall-Aktie an die runde Marke von 2.000 Euro heran. Dann schob der Pariser Broker Exane BNP den Kurs abrupt nach unten: Seine Studie spricht von „Bewertungsüberdehnung“ und erwartet, dass sich Rüstungstitel nach der starken Hausse zunächst sammeln müssen. Binnen weniger Tage rutschte der Wert auf 1.750 Euro ab – ein erster spürbarer Rücksetzer nach dem knapp 18-fachen Anstieg seit Februar 2022.
Obwohl das Handelsvolumen deutlich über dem Dreimonatsdurchschnitt liegt nutzen die institutionellen Käufer den Dip bislang nur selektiv. Die Rheinmetall-Aktie zeigt damit, dass selbst ein Branchenprimus in einer Euphoriephase verletzlich ist, wenn Bewertungsniveaus an ihre Grenzen stoßen. Hier können Sie den aktuellen Chartverlauf nachverfolgen:
Rheinmetall Aktie Chart
Rheinmetall-Aktie: Größtes Nato-Aufrüstungsprogramm seit dem Kalten Krieg!
Fundamental spricht allerdings vieles dafür, dass die jüngste Korrektur kein Trendbruch ist. Die Nato-Verteidigungsminister haben ein historisches Ausbaupaket vorgeschlagen: Die Mitglieder sollen ihre Verteidigungsausgaben schrittweise auf mindestens 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts anheben, ergänzt um weitere 1,5 Prozent für wehrrelevante Infrastruktur.
Für Deutschland bedeutet jeder Prozentpunkt etwa 45 Milliarden Euro Zusatzbudget, was die Nachfrage nach Ketten- und Radfahrzeugen, Geschützen und Munition massiv steigert. Rheinmetall ist mit Produkten vom Kampfpanzer „Panther“ bis zur Artilleriehaubitze breit positioniert und dürfte bei den künftigen Beschaffungsrunden gleich mehrfach zum Zuge kommen. Entsprechend rechnen Analysten ab 2026 mit zweistelligen Umsatzzuwächsen – ein Szenario, das der Rheinmetall-Aktie trotz hoher Bewertung weiteren Boden unter die Füße geben kann.
Doch eine hohe Erwartungshaltung!
Kurzfristig bleibt der Titel jedoch ein Spielball von Stimmungsumschwüngen. Fakt ist: Die Erwartungen an den Konzern sind hoch – genauso die Bewertung. Das implizite Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2025 liegt bei rund 63 – deutlich über dem Durchschnitt europäischer Rüstungswerte. Damit die Prämie Bestand hat, muss Rheinmetall die zuletzt rückläufige operative Marge von 12 auf mindestens 15 Prozent hieven.
Rückenwind kommt von neuen Serienaufträgen – etwa dem 8,5 Milliarden Euro schweren Artilleriedeal mit der Bundeswehr – sowie vom bevorstehenden Aufstieg in den EuroStoxx 50, der passive Kapitalzuflüsse aus Indexfonds sichert. Wer die Kursschwankungen aushält, findet in der Rheinmetall-Aktie weiterhin einen klaren Profiteur des verteidigungspolitischen Paradigmenwechsels, sollte jedoch mit Zwischenkorrekturen rechnen.
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