Der Rekord-Auftragsbestand stärkt die Margen von Renk. Der Getriebe-Spezialist Renk hat im ersten Quartal 2025 seine Wachstumsgeschichte eindrucksvoll fortgeschrieben. Der Auftragseingang kletterte um 163 Prozent auf 549 Millionen Euro, der Umsatz legte um 14,7 Prozent auf 273 Millionen Euro zu, und das bereinigte EBIT sprang um 38 Prozent auf 38 Millionen Euro. Doch kommen wir zum entscheidenden Faktor: Noch aussagekräftiger ist der Auftragsbestand.
Mit 5,5 Milliarden Euro verfügt das Unternehmen über eine gut gefüllte Pipeline, die dem mehrjährigen Produktionshochlauf für Leopard-2-Getriebe und für das Radpanzer-Programm Boxer sichtbare Planungssicherheit gibt. Die operative Marge verbesserte sich auf 14,1 Prozent – ein Indiz dafür, dass Skaleneffekte bereits stärker greifen, als es der Börsengang vor 15 Monaten erwarten ließ. Die Anleger honorieren das weiterhin, wie Sie aus diesem Chartbild entnehmen können:
Renk Aktie Chart
Renk-Aktie: Kursfeuerwerk!
An der Frankfurter Börse wurde die Erfolgsgeschichte unmittelbar eingepreist: Am 26. Mai markierte die Renk-Aktie ein neues Rekordhoch bei 72,20 Euro, womit sich der Kurs seit Jahresbeginn nahezu um 300 Prozent verbessert hat. Trader verweisen auf die wachsende Sichtbarkeit europäischer Rüstungsetats, die bis 2030 auf eine Billion Euro anschwellen könnten – theoretisch.
Dass Konzernpartner Rheinmetall große Teile davon abgreifen will, gilt als zusätzlicher Treiber, weil Renk als Zulieferer von Leopard-Getrieben direkt partizipiert. Charttechnisch hat das Papier den steilen Aufwärtstrend bislang verteidigt, obwohl es auf dem aktuellen Niveau mit einem 2025er-EBIT-Multiple von gut 30 weit über historischer Branchennorm notiert.
Prognosen bis 2028 und Bewertung im Rüstungsboom!
Für das Gesamtjahr 2025 rechnet der Vorstand mit Erlösen von 1,3 Milliarden Euro und einem bereinigten operativen Ergebnis von 210 – 235 Millionen Euro. Mittelfristig peilt man zwei Milliarden Euro Umsatz bis 2028 an – ohne mögliche Zusatzaufträge aus den neuen EU-Verteidigungsinitiativen. Das Orderbuch entspricht derzeit rund dem Vierfachen der erwarteten Jahresumsätze, was die Visibilität erheblich erhöht.
Investoren bewerten die Renk-Aktie deshalb als „Pure Play“ auf Europas Panzer-Modernisierung. Gleichwohl mahnen Fondsmanager, dass bereits moderate Verzögerungen in Zulieferketten die ambitionierten Margenziele gefährden könnten. Wer einsteigt, setzt bewusst auf anhaltend hohe Verteidigungsbudgets – bei entsprechend erhöhter Volatilität.
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