Seit gut einem halben Jahr pendelt der Aktienkurs von Relief Therapeutics, einem Schweizer Pharmaunternehmen, zwischen 0,25 CHF (Schweizer Franken) und 0,50 CHF. Kurssprünge von zehn Prozent und mehr sind bei Relief Therapeutics an der Tagesordnung. Nach einem kurzen Strohfeuer Ende März, bei dem der Kurs auf 0,33 CHF anstieg, ist die Aktie in den letzten Tagen wieder in Richtung ihres unteren Widerstands bei 0,25 CHF abgerutscht. Kommt nun der endgültige Durchbruch?
Anlass zur Hoffnung
Grund für das Strohfeuer Ende März war eine von Relief Therapeutics veröffentlichte Studie, dass einer der Entzündungshemmer des Unternehmens wirksam gegen Covid-19 sein könnte. Da es bislang kaum medikamentöse Therapien gegen das Coronavirus gibt, erregte die Meldung große Aufmerksamkeit an der Börse.
In Zusammenarbeit mit dem auf Immunologie spezialisierten US-amerikanischen Unternehmen NeuroRX verabreichte Relief Therapeutics in der Studie knapp 200 Probanden das Mittel Aviptadil, das üblicherweise bei der Behandlung von Erektionsstörungen zum Einsatz kommt. Die mit dem Mittel behandelten Patienten hatte eine deutlich höhere Chance, nach der Behandlung zu genesen, als die mit einem Placebo behandelte Kontrollgruppe. Auch die Überlebensrate in Krankenhäusern fiel bei der Aviptadil-Behandlung signifikant höher aus.
Kommt der große Sprung?
Relief Therapeutics und NeuroRX haben bereits im letzten Jahr eine Notfallzulassung bei der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA beantragt. Voraussichtlich Ende April fällt die Entscheidung über die Zulassung. Sollten die beiden Unternehmen die Zulassung in den USA erhalten und vorausgesetzt, das Mittel stellt sich wirksamer als das bereits zugelassene Medikament Remdesivir von Gilead Sciences heraus, könnte der Aktienkurs von Relief Therapeutics einen großen Sprung machen. Bis dahin bleibt die Aktie von Relief jedoch ein ziemlich spekulatives Investment.
