Es dauert noch etwas, doch das E-Rezept soll nach Plänen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach bis Anfang kommenden Jahres nun endlich flächendeckend in Deutschland verfügbar sein. Damit eröffnen sich für Versandanbieter die Redcare Pharmacy, ehemals Shop Apotheke Europe, eigentlich ganz neue Möglichkeiten. Den Anteilseignern ist aber derzeit nicht zum Feiern zumute.
Das liegt zum einen daran, dass viele Arztpraxen sich gegen den schnellen Wandel noch sträuben. Es scheint offen, ob Patienten wirklich schon von Januar an überall Rezepte auf ihr Smartphone oder ihre Gesundheitskarte bekommen werden. Darüber hinaus stört das Unternehmen selbst sich auch an der geplanten Ausgestaltung des Ganzen.
Redcare Pharmacy-Aktie: Im Nachteil?
Gegenüber der „WirtschaftsWoche“ sprach Redcare-Chef Olaf Heinrich über seiner Ansicht nach klare Benachteiligungen von Online-Apotheken beim bisherigen Ansatz von E-Rezepten. Die meisten Menschen würden diese auf ihre Versichertenkarte bekommen, welche dann in einer Apotheke vor Ort ausgelesen wird. Selbst auslesen lässt sich das natürlich nicht.
Zwar gibt es auch die Möglichkeit, ein Rezept per App zu bekommen. Das würde bisher aber kaum genutzt. Redcare spricht sich daher für einen Ansatz aus, bei dem Rezepte auf einen Server hochgeladen werden, sodass Nutzer diese per Smartphone durch das Scannen ihrer Gesundheitskarte selbst abrufen können. Das Kalkül dahinter ist klar. Redcare strebt an, dass möglichst jedes ausgestellte Rezept auch online eingelöst werden kann.
Die Anleger sind skeptisch
Redcare Pharmacy NV Aktie Chart
Ob das Unternehmen sich damit durchsetzen kann, daran scheinen die Anleger eher zu zweifeln. Es dürfte ohnehin schon ein Kraftakt werden, die bisherige Regelung in die Tat umzusetzen. Jene noch einmal auf den Kopf zu stellen, würde das Projekt E-Rezept sehr wahrscheinlich noch weiter nach hinten befördern. Die Redcare Pharmacy-Aktie verlor am Freitag um knapp elf Prozent an Wert und fiel im Chart bis auf 99,52 Euro zurück.
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