Recycling-Hype: Diese 4 Aktien gehören definitiv nicht in den Müll!

Laut einer Prognose der Vereinten Nationen werden 2050 rund 9,7 Milliarden Menschen auf der Erde leben – etwa 25 Prozent mehr als aktuell. Für die Menschheit ergeben sich dadurch enorme Herausforderungen. Denn: Die Ressourcen dieser Welt sind endlich.

Auf langfristige Sicht kann das globale Wirtschaftswachstum nur dann weitergehen, wenn die Wiederverwertung von Rohstoffen eklatant intensiviert wird. Gleichzeitig ist das Recycling unabdingbar, um Klima und Umwelt nachhaltig zu schonen.

Kein Wunder also, dass viele Verbraucher gegenüber dem Thema inzwischen aufgeschlossen sind. Laut einer repräsentativen Umfrage der Beratungsfirma Accenture aus dem Jahr 2019 planen 79 Prozent der Deutschen, in den kommenden fünf Jahren mehr nachhaltige Produkte zu kaufen. Und 85 Prozent glauben demnach, dass es für Unternehmen wichtig bzw. äußerst wichtig sei, Produkte so zu konzipieren, dass sie recycelt werden können.

Recyclingquoten werden also für den wirtschaftlichen Erfolg sämtlicher Branchen einen immer größeren Stellenwert einnehmen. Für Unternehmen, die diese Recycling-Dienste anbieten, eröffnen sich somit gigantische Wachstumschancen – selbstredend auch für deren Anleger. Im Folgenden wollen wir Ihnen einige dieser hierzulande eher unbekannten, aber umso vielversprechenderen Recycling-Aktien vorstellen.

Umicore – Metall-Recycling als Erfolgsgarant

Außenansicht der Umicore-Niederlassung in Hoboken-Antwerpen, Belgien (Bild: shutterstock)

Die belgische Firma Umicore ist einer der wichtigsten europäischen Recycling-Player mit globaler Präsenz. Die Belgier fokussieren sich auf die Wiederverwertung von Edelmetallen – zum Beispiel aus Batterien und Elektronikschrott. Damit hat Umicore ein zukunftsträchtiges Geschäftsmodell in petto.

Denn: Der Rohstoff-Verbrauch im Bereich der Batterien dürfte in den kommenden Jahren und Jahrzehnten drastisch anziehen. Vor allem bedingt durch die Elektromobilität. Viele Branchenkenner sind sich sicher, dass die Versorgungssicherheit rund um die kritischen Batteriemetalle langfristig nur über eine massive Steigerung der Recyclingquoten erreicht werden kann.

Umicore arbeitet bei der Wiederverwertung von Batterien unter anderem mit dem deutschen Autogiganten BMW zusammen. Inzwischen sind die Recycling-Aktivitäten das Aushängeschild des belgischen Materialkonzerns.

2020 konnte man das bereinigte Betriebsergebnis (EBIT) im Vergleich zum Vorjahr verdoppeln. Profitiert hat das Recycling-Geschäft des Konzerns von den höheren Metallpreisen vor allem im zweiten Halbjahr. Der Grund: Steigende Rohstoffpreise machen das Recycling attraktiver. Da viele Ökonomen für die nächsten Jahre gar einen Superzyklus bei diesen Rohstoffen erwarten, also eine langfristige Steigerung der Preise, dürfte Umicore weiteres Wachstum bevorstehen.

Quantafuel – Altplastik sinnvoll nutzen

Quantafuel-CEO Kjetil Bohn bei der Börsennotierung des Unternehmens am Merkur-Markt im Februar 2020 (Foto: shutterstock)

Die global produzierte Kunststoffmenge ist in den vergangenen sieben Jahrzehnten drastisch gestiegen – auf rund 370 Mio. Tonnen in 2019. Entsprechend türmen sich die Müllberge. Vielerorts wird ausrangiertes Plastik gar einfach verbrannt, was enorme Umweltschäden verursacht.

Dabei lässt sich dieser Abfall durchaus recyceln. Ein Anbieter ist das norwegische Unternehmen Quantafuel. Die erst seit rund einem Jahr börsennotierte Firma hat einen chemischen Prozess entwickelt, mit dem Plastik in hochpreisige Stoffe umgewandelt werden kann. Darunter: Pyrolyseöl, das von der chemischen Industrie zu neuen Produkten verarbeitet wird.

Ein interessantes Konzept, auf das längst auch Großkonzerne aufmerksam geworden sind. So hatte der deutsche Chemieriese BASF vor einigen Jahren 20 Millionen Euro in Quantafuel investiert und sich großen Mengen des recycelten Pyrolyseöls gesichert. Im vergangenen Herbst legte die Beteiligungsfirma Kirkbi nach und stieg mit 24 Millionen Euro bei Quantafuel ein.

Corbion – Kunststoffe mit gutem Gewissen

Innenansicht der Corbion-Firmenzentrale in Amsterdam, Niederlande (Bild: shutterstock, eigene Bearbeitung)

Ebenfalls im Kunststoffbereich aktiv ist das niederländische Unternehmen Corbion. Im Unterschied zu Quantafuel konzentrieren sich die Niederländer weniger auf das Recycling selbst, sondern auf eine neue Form der Plastik-Produktion.

So stellt Corbion unter anderem den auf Zucker basierenden Kunststoff PLA (Polyactide) her. PLA gilt als zukunftsfähige Alternative zu klassischen Kunststoffen, die auf Erdöl basieren. Zu den Partnern von Corbion gehören namhafte Großkonzerne wie Nestlé, PepsiCo und Total. Der Lebensmittelkonzern Nestlé etwa nutzt die Technologie der Niederländer für nachhaltige Lebensmittelverpackungen.

Die größte Kooperation unterhält Corbion aber mit Total. Zusammen mit dem französischen Mineralölgiganten hat der niederländische Kunststoff-Spezialist ein 50:50-Joint-Venture gegründet. Erst im Herbst kündigte das Gemeinschaftsunternehmen an, eine zweite PLA-Anlage mit einer Kapazität von 100.000 Tonnen pro Jahr zu bauen. Nach eigenen Angaben wird das Joint-Venture damit zum weltweiten Marktführer rund um den Bio-Kunststoff PLA.

Waste Management – Amerikas Müllkönig

Blick von außen auf das Waste-Management-Hauptquartier in Houston, Texas (Bild: shutterstock)

Waste Management ist das größte private Abfall-Unternehmen der USA. Die Firma verdient ihr Geld mit dem Sammeln, dem Transport, der Lagerung und dem Recycling von Müll. 95 Prozent der Umsätze (2020: 15,2 Mrd. $) werden in den USA erzielt.

Das Unternehmen konnte in den letzten Jahren seine Marktmacht in den USA massiv ausbauen und verfügt inzwischen über etliche Verträge mit Kommunen und Firmenkunden. 252 Abfalldeponien und 314 Zwischenlager gehören zum Unternehmen. Der Konzern sitzt also direkt an der Quelle des US-Mülls – hervorragende Voraussetzungen für dessen Recycling-Geschäft. Summa summarum betreibt Waste Management 103 Recycling-Anlagen.

Da überall dort wo Menschen sind, Müll anfällt, ist das Geschäftsmodell von Waste Management zweifelsohne zukunftsfähig und solide. Das zeigt sich auch anhand der stetig steigenden Dividende. Vor allem wenn der Konzern sein Recycling-Geschäft weiter vorantreibt, eröffnet sich auf mittel- bis langfristige Sicht zusätzliches Potenzial nach oben.

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