Raketen, Rendite, Risiko: Investieren im All

Raumfahrt als Geldanlage

Auf einen Blick:
  • Musk-Trump-Konflikt ohne Entscheidung
  • SpaceX dominiert private Raumfahrt
  • Weltraumtourismus wächst trotz Hürden
  • Investments über Umwege

Liebe Leserinnen und liebe Leser,

vom „Dream-Team“ Elon Musk/Donald Trump ist nach nur 4 Monaten Amtszeit nichts mehr übrig. Ein erstes scharfes Scharmützel am vergangenen Freitag endete ergebnisoffen, doch bei den beiden Alpha-Männchen wird es sicher nicht die letzte Schlacht gewesen sein.

Trump drohte mit dem Entzug lukrativer Verträge, Musk wiederum mit der Stilllegung seiner Dragon Raumkapseln, woraufhin Spiegel online titelte: „Ohne Musk müssten die USA mit dem Trampolin ins Weltall“. Musk ist größter privater Partner der NASA, mit Verträgen im Volumen von über 15 Mrd. US-Dollar in den vergangenen 10 Jahren. Es ist eine wechselseitige Abhängigkeit, vielleicht auch deswegen startete noch nicht die zweite Runde des Schlagabtauschs.

Neu im Kreuzfahrtangebot: Der Weltraum

Musk ist nicht nur E-Auto-Pionier sondern auch in der Raumfahrt ein früher Visionär. Sein Unternehmen SpaceX hat bereits 2012 als erstes privates Unternehmen eine Raumkapsel zur Weltraumstation ISS gebracht und führt seit Jahren bemannte Missionen durch. Die Entwicklung des Starships, einer voll wiederverwendbaren Rakete mit enormer Tragkraft, soll nicht nur irgendwann die Kolonialisierung des Nachbarplaneten Mars ermöglichen, sondern auch den Transport ins Welltall signifikant günstiger machen. Dabei wird nicht nur an Versorgungsmissionen zu ISS und an Satelliten gedacht, sondern eben auch an Menschen.

Weltraumtourismus soll dann ähnlich wie bei einer Kreuzfahrt ablaufen: Orbitale Touren mit Blick auf die Erde, Schwerelosigkeitserfahrung und Aufenthalten auf Raumstationen oder privaten Hotels im All sind ein Angebotsbeispiel.

Bislang dauern die Ausflüge ins Weltall nur einige Minuten bis wenige Stunden, doch die private Raumfahrtindustrie entwickelt sich rasant und wird immer greifbarer für Investoren und Weltraumbegeisterte zugleich. Was einst als Science-Fiction galt, ist heute Realität: Für schlappe 450.000 Euro können Privatpersonen bereits eine suborbitale Reise ins All buchen.

Dabei steht nicht mehr die Wissenschaft oder eine staatliche Raumfahrtorganisation im Vordergrund, sondern kommerzielle Anbieter, die den Weltraumtourismus massentauglich machen wollen. Der Markt steckt zwar noch in den Kinderschuhen – birgt daher aber enormes Wachstumspotenzial für Unternehmen und Anleger.

In den vergangenen Jahren hat sich der Weltraumtourismus von einer exklusiven Nische zu einem ernstzunehmenden Industriezweig entwickelt. Die Technologie wird immer ausgereifter, die Kosten fallen – zumindest perspektivisch – und das öffentliche Interesse wächst stetig.

Die Schwergewichte der privaten Raumfahrt

Drei Anbieter liefern sich derzeit einen Wettstreit darum, wer der führende Reiseveranstalter bei Weltraum-Kreuzfahrten sein wird: SpaceX, Blue Origin und Virgin Galactic. Alle 3 haben erfolgreich bemannte Flüge zumindest Richtung Weltraum durchgeführt, für eine volle Tour reicht es aber noch nicht. Die Visionen der Unternehmen erfordern nicht nur enorme technologische Innovationskraft, sondern auch signifikante Investitionen. Der Bau komfortabler Reise-Kapseln, die Entwicklung wiederverwendbarer Trägersysteme und eine nachhaltige Infrastruktur im All sind große Herausforderungen, die auch wohl noch ein wenig dauern.

Daher wundert es nicht, dass die Männer hinter den drei genannten Unternehmen sehr finanzstark sind. SpaceX gehört zu Elon Musk, Virgin Galactic zum Australier Richard Branson und Blue Origin zu Amazons Jeff Bezos. Die drei sind in der Entwicklung unterschiedlich weit, mit SpaceX als klarem Frontrunner. Virgin Galactic bietet derzeit „nur“ suborbitale Flüge an, bei denen Kunden wenige Minuten Schwerelosigkeit erleben und die Erdkrümmung sehen können. Nach mehreren Testflügen mit Besatzung und zahlenden Gästen soll das Geschäftsmodell jedoch auch dort jetzt in den kommerziellen Betrieb übergehen.

Der letzte erfolgreiche Start war erst vor wenigen Tagen. Blue Origin wiederum ist in der Mitte des Dreikampfs. Aktuell ebenfalls „nur“ im suborbitalen Raum unterwegs plant man langfristig Missionen ins All mit der größeren Rakete New Glenn, die den Transport in den Orbit erleichtern soll.

Neben den drei genannten gibt es noch Unternehmen wie Lockheed Martin, Boeing und Safran, die mit modernster Technologie und langjähriger Erfahrung im Aerospace-Sektor wichtige Bausteine für die kommerzielle Raumfahrt liefern. Sie sind sowohl als Zulieferer als auch als Partner für neue Raumfahrtprojekte unverzichtbar und werden an der Eroberung des Weltraums mitverdienen. Sehr interessant sind in dem Zusammenhang auch mögliche Gewinne durch die militärische Nutzung des Weltraums, in dem Bereich steigt das Interesse verschiedener Regierungen rapide.

Umfangreicher Weltraumtourismus geht nur über den Preis

Der Markt für Weltraumtourismus und private Raumfahrt wächst laut Analystenschätzungen jährlich um etwa 15 bis 20 Prozent. Die Branche befindet sich an der Schwelle zur Kommerzialisierung, ähnlich wie die Luftfahrtindustrie Anfang des 20. Jahrhunderts. Für Investoren bedeutet dies: Die ersten Unternehmen, die es schaffen, den Massenmarkt zu bedienen, werden den Löwenanteil am Wachstum erzielen.

Blind zugreifen dürfen Sie bei den börsengelisteten Raumfahrtunternehmen jedoch nicht. Stellen Sie sich vor, die nächste SpaceX-Rakete mit Weltraumtouristen explodiert. Das könnte die oben genannten Wachstumsraten schnell zunichte machen. Und es gibt weitere Risiken: Technische Herausforderungen, regulatorische Hürden und hohe Anfangsinvestitionen können die Entwicklung ebenfalls verzögern. Auch die Preisgestaltung wird entscheidend sein. Aktuell kosten Suborbitalflüge mehrere hunderttausend Euro, die muss man für einen Abstecher ins All erstmal haben. Für den Massenmarkt müssen die Preise deutlich sinken, idealerweise in den Bereich von zehntausenden Euro oder noch besser: Darunter!

Das technische Ziel dafür sind natürlich wiederverwendbare Raketen. Mit hoher Flugfrequenz könnte die Schaffung einer effizienten und kostengünstigen Infrastruktur möglich sein. Sicherheit und erschwingliche Preise könnten dann miteinander kombiniert werden. Fraglich ist, ob eine Rakete aufgrund der hohen Materialbelastung überhaupt irgendwann wie ein Flugzeug eingesetzt werden kann.

Alleine geht es nicht: Strategische Partnerschaften als Voraussetzung für die Eroberung des Weltraums

Der Aufbau der Weltrauminfrastruktur erfolgt nicht nur durch die drei genannten Unternehmen, sondern durch Partnerschaften. SpaceX kooperiert zum Beispiel mit der NASA und anderen staatlichen Organisationen, die als wichtige Technologieförderer fungieren.

Safran und Lockheed Martin sind wichtige Zulieferer für Raketenmotoren, Antriebssysteme und Raumfahrtausrüstung. Virgin Galactic hat mit Fluggesellschaften und Tourismusunternehmen Gespräche geführt, um den Weltraumtourismus in bestehende Reiseangebote zu integrieren. Auch Finanzierungen und Beteiligungen von Venture-Capital-Firmen und institutionellen Anlegern werden gebraucht, um die Branche voranzutreiben. Glücklicherweise hat die Attraktivität als Zukunftsmarkt bereits namhafte Investoren wie Fidelity, Baillie Gifford oder BlackRock angezogen.

Investitionschancen nur über Umwege: Pure Play Virgin Galactic zu riskant

Analysten sind sich einig: Die private Raumfahrt ist ein Zukunftsmarkt mit erheblichen Renditechancen (aber auch Risiken). Aktuell sind die Partizipationschancen für Privatanleger jedoch überschaubar. Virgin Galactic wird zwar von vielen Analysten als spekulatives Investment mit großem Upside-Potenzial gesehen, wer jedoch vor einem Jahr einstieg, sitzt auf einem hohen Verlustberg, wer vor 3 Jahren einstieg fast alles verloren. Die Aktie ist äußerst volatil und der Kurs stark abhängig vom Fortschritt technischer Tests und den Fortschritten bei der Kommerzialisierung. Die optisch günstige Aktie birgt ein hohes Risiko und ist nur was für echte Spekulanten.

SpaceX als privates Unternehmen hat einen deutlich stabileren Wachstumskurs, profitiert von zahlreichen staatlichen Aufträgen und Innovationsvorsprung. Ein Börsengang wird seit Jahren spekuliert und dürfte das Interesse institutioneller Anleger wecken, doch möglicherweise kommt dieser erst nach einer erfolgreichen Marsmission. Per heute können nur ausgewählte Gutbetuchte über die Finanzierungsrunden teilhaben.

Bei Blue Origin sieht es noch schlechter aus für Privatanleger. Das Unternehmen bewegt sich bisher eher im Hintergrund, investiert aber massiv in Technologie und Infrastruktur. Leider zahlt Amazon-Chef Jeff Bezos alles selbst und hat bislang kein sichtbares Interesse an einer Öffnung des Unternehmens gezeigt.

Daher bleibt Privatinvestoren nur der Umweg über „Erfüllungsgehilfen“ wie Boeing (Starliner+Industrieaufträge), Lockheed Martin (Komponenten für Mars-Missionen+Deep-Space-Infrastruktur), Northrop Grumman (Antriebssysteme+Satellitentechnologie) oder Redwire (Sonnenkollektoren+Navigationslösungen für Raumstationen).

Bei denen ist der Umsatzanteil im Weltraumbereich zwar noch vergleichsweise gering, doch geht die Entwicklung wie von Marktforschern vermutet weiter, kann das für die Unternehmen und deren Aktionäre interessant werden.

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