Die Raiffeisen Bank International (RBI) meldet für das erste Quartal 2025 solide Ergebnisse: 260 Millionen Euro Gewinn im Kerngeschäft (ohne Russland) und eine robuste CET1-Kapitalquote von 15,9%. Doch in der Analystenkonferenz wurde deutlich: Die größten Fragen drehen sich nicht um Zahlen, sondern um Risiken – allen voran Russland.
Milliarden-Verlust in Russland sorgt für Druck
Der Verlust von 1,9 Milliarden Euro durch ein russisches Gerichtsurteil gegen die RBI-Tochter Rasperia überschattet den positiven operativen Verlauf. CEO Johann Strobl machte klar: Das Geld ist weg. Und obwohl ein weiterer Teil der Forderung – etwa 170 Millionen Euro Zinsen – noch offen ist, rechnet man im Haus mit einem baldigen Abzug auch dieses Betrags.
Der Verkauf des Russland-Geschäfts bleibt zwar erklärtes Ziel, doch rechtliche Hürden und geopolitische Unsicherheiten machen die Planung schwierig. Analysten fragten nach – klare Zeitpläne gibt es nicht.
Zinsen, Gebühren, Einlagen: Das Kerngeschäft bleibt stabil
Angesichts sinkender Leitzinsen und schwachem Kreditwachstum verteidigte RBI ihr Zinsergebnis auf hohem Niveau. Höhere Einlagen, vor allem im Retail-Bereich, wirkten stabilisierend. Auch die Gebührenentwicklung liegt im Rahmen – saisonal schwächer als Q4, aber im Vorjahresvergleich um 8% gestiegen. Für das Gesamtjahr bleibt die Prognose unverändert, auch wenn Analysten nachhaken: Ist das angesichts konjunktureller Unsicherheiten nicht zu optimistisch?
Risikoabsicherung bleibt das zentrale Thema
Chief Risk Officer Hannes Mosenbacher zeigte sich im Call zuversichtlich: Die NPE-Quote liegt unter 2%, die Risikovorsorge ist gut ausgestattet – 451 Millionen Euro stehen in Form von Overlays bereit. Neue Ausfälle gab es kaum. Dennoch rechnet RBI mit möglichen Nachbesserungen im Jahresverlauf, etwa durch Konjunkturabkühlung oder Handelskonflikte.
Erste interne Stresstests zu US-Zöllen laufen bereits. Ein angepasstes Risiko-Szenario für Q2 ist denkbar – bislang hält man an der Kosten-Guidance (bis zu 50 Basispunkte) fest.
Raiffeisen Bank International AG Aktie Chart
Kapitalquote trotz Belastungen im grünen Bereich
Trotz geopolitischer und rechtlicher Belastungen bleibt die Kapitaldecke komfortabel. Die Umsetzung von CRR3 brachte spürbare Entlastung bei den Risikoaktiva. Auch wenn höhere operationelle Risiken gegengerechnet wurden, ergibt sich unter dem Strich ein positiver Effekt. Die harte Kernkapitalquote (CET1) dürfte auch bei vollständiger Russland-Abspaltung über 15% bleiben – eine Marke, die von Analysten aufmerksam verfolgt wird. RBI betonte: Man sei auch für schwierige Marktszenarien gut aufgestellt.
Analysten bohren nach – RBI liefert Antworten
Ob Zinssensitivität, Loan-Growth oder rechtliche Risiken – im Call zeigten sich die Analysten hartnäckig. Fragen zur Zinsentwicklung beantwortete Strobl mit Verweis auf konservative Modellierungen und stabile Hedging-Strategien. Beim Kreditwachstum setzt RBI auf Osteuropa: Länder wie Rumänien, Tschechien und die Slowakei sollen den Schub bringen. Gleichzeitig zeigte man sich offen, bei Bedarf auch die Risikovorsorge anzupassen – ein Zeichen, dass man Risiken erkennt, aber nicht überbewertet.
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