Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, prüft derzeit die österreichische Raiffeisen Bank einen Ausstieg aus ihren Tätigkeiten in Russland. Dass sie mit solchen Überlegungen ein ganzes Stück später dran ist als viele andere Institute, dürfte seinen Grund haben. Schon seit etwa 30 Jahren ist die zweitgrößte Bank Österreichs auf dem russischen Markt aktiv und fährt dort hohe Gewinne ein.
Der Rückzug käme das Unternehmen also deutlich schmerzhafter zu spüren als beispielsweise viele andere europäische Geldhäuser, die ihre Aktivitäten in Russland schon vor Ausbruch des Kriegs deutlich reduziert haben. Medienberichten zufolge verdiente die Raiffeisen Bank zuletzt etwa ein Drittel ihrer Gewinne in Russland.
Eine Gefahr für die Raiffeisen Bank-Aktie
Dieses vergleichsweise hohe Engagement schlägt sich auch im Aktienkurs der Raiffeisen Bank nieder, welcher zuletzt schwer unter die Räder kam. Allein in den letzten vier Wochen hat der Wert sich nahezu halbiert und ein endgültiger Abschied von der russischen Tochter dürfte für weiteren Verkaufsdruck sorgen.
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Völlig unproblematisch ließe sich ein solcher aber wohl ohnehin nicht auf die Beine stellen. Kreditverpflichtungen können nicht einfach von heute auf morgen aufgekündigt werden und die Russland-Tochter teilte bereits mit, dass sie den Betrieb unabhängig von den Entscheidungen des Mutterkonzerns aufrechterhalten werde.
Der letzte Strohhalm?
Aufgrund dessen steht derzeit wohl auch die Möglichkeit eines Verkaufs der Russland-Tochter im Raum. Damit könnten die negativen Folgen für die Raiffeisen Bank etwas abgemildert werden, während gleichzeitig der öffentliche Druck auf ein Abbrechen jeglicher Geschäftsaktivitäten in Russland wieder nachlassen dürfte.
Fraglich ist allerdings, ob sich überhaupt ein Käufer finden würde. Ausländische Investoren dürften ein einem Kauf wenig bis gar kein Interesse haben und in Russland selbst haben viele potenzielle Kandidaten für eine Übernahme derzeit wohl ganz andere Probleme. Es lässt sich nur abwarten, was hier als nächstes passiert. Die dadurch entstehende Unsicherheit hält die Raiffeisen Bank-Aktie für den Moment weiter im Kurskeller fest.
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