Adobe hat geliefert – und wird trotzdem abgestraft. Nach einem soliden zweiten Quartal mit Rekordumsätzen und angehobener Jahresprognose rutscht die Aktie am Freitag vorbörslich um rund 4 ab. Der Grund liegt nicht in den Zahlen selbst, sondern im fehlenden Aha-Moment rund um das große Thema: Künstliche Intelligenz.
Adobe ist weltweit bekannt für seine Kreativ-Software wie Photoshop, Illustrator oder Acrobat. Inzwischen setzt der Konzern stark auf KI-getriebene Lösungen wie Firefly oder den Acrobat AI Assistant, um neue Nutzergruppen zu gewinnen – und bestehende Kunden enger an sich zu binden.
Zahlen übertreffen Erwartungen – Guidance leicht angehoben
Mit 5,87 Mrd. USD Umsatz legte Adobe im Q2 um 11% gegenüber dem Vorjahr zu. Der Gewinn pro Aktie stieg im Non-GAAP-Vergleich um 13% auf 5,06 USD. Auch der Ausblick wurde leicht erhöht: Für das Gesamtjahr erwartet das Unternehmen nun Umsätze zwischen 23,5 und 23,6 Mrd. USD und einen Non-GAAP-Gewinn je Aktie von bis zu 20,70 USD.
Im Bereich Digital Media kamen 35.000 neue Unternehmenskunden hinzu – allein 8.000 davon nutzten Adobe Express. Auch das Cloud-Geschäft wuchs zweistellig, die operativen Cashflows erreichten mit 2,19 Mrd. USD ein Rekordniveau.
KI überzeugt technisch, aber nicht beim Umsatzhebel
Trotz der positiven Entwicklung bleibt ein zentrales Problem: Der erwartete KI-Turbo zündet noch nicht in der Bilanz. Zwar wächst die Zahl der Firefly-Generierungen und der KI-Umsatz nähert sich dem 250-Millionen-Ziel für 2025 – aber das reicht vielen Investoren nicht. Analysten wie bei Morgan Stanley und Evercore erwarten klare monetäre Fortschritte – und sehen bislang nur solides technisches Fundament.
Auch der Markt fragt sich: Wann wird die neue KI-Strategie wirklich profitabel? Die Aussagen des Managements bleiben vage – und das macht Investoren vorsichtig.
Adobe Aktie Chart
Analysten bleiben optimistisch – Aktie bleibt unter Beobachtung
Die meisten Analysten behalten nichtsdestotrotz ihre positiven Ratings bei, mit Kurszielen zwischen 475 und 590 USD. Doch viele erwarten kurzfristig keine Kursrallye, solange Adobe keinen überzeugenden „KI-Moment“ liefern kann, der das Bewertungsmultiple neu rechtfertigt.
Kurzfristig dürften Investoren weiter abwarten. Langfristig bleibt Adobe mit starker Marktstellung, hoher Profitabilität und einer wachsenden Nutzerbasis aber ein Tech-Wert mit Potenzial – wenn das KI-Thema auch in den Zahlen ankommt.
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