Die jüngste Kurserholung in der ProSiebenSat.1-Aktie basiert auf einem Machtkampf zwischen zwei Großaktionären: MFE-MediaForEurope und der tschechischen PPF-Gruppe. MFE, das bereits über 30 % der Anteile hält, will mit einem Angebot von 5,75 Euro je Aktie eine europäische Mediengruppe formen. PPF reagierte mit einem deutlich höheren Angebot von 7,00 Euro und plant, seine Beteiligung von derzeit rund 15 % auf 29,99 % auszubauen.
ProSiebenSat1 Aktie Chart
ProSiebenSat.1 begrüßt das PPF-Angebot, da es als aktionärsfreundlich gilt.
PPF strebt keine vollständige Übernahme an, sondern möchte mehr Einfluss im Aufsichtsrat gewinnen und das bestehende Management stärken. Analysten spekulieren nun, dass MFE sein Angebot anheben könnte, um nicht an Einfluss zu verlieren.
Trotz eines schwierigen ersten Quartals mit einem EBITDA-Rückgang von 39 % und einem Nettoverlust bleiben Analysten wie JPMorgan optimistisch. Ein erhöhtes Übernahmeangebot könnte den Kurs weiter stützen. Die Lage bleibt jedoch volatil und stark von strategischen Entscheidungen der Großaktionäre geprägt.
UPDATE: Vorstand lehnt MFE-Angebot ab – was hinter der Entscheidung steckt
Der Übernahmepoker rund um ProSiebenSat.1 geht in die nächste Runde. Nachdem MFE-MediaForEurope zuletzt ein offizielles Angebot vorgelegt hatte, positionieren sich Vorstand und Aufsichtsrat nun klar – und raten von einer Annahme ab. Begründung: Der gebotene Preis sei finanziell nicht attraktiv genug.
Ein Angebot knapp über dem Mindestpreis
Konkret bietet MFE für jede ProSieben-Aktie 4,48 Euro in bar sowie 0,4 MFE-Aktien, was einem Gesamtwert von 5,75 Euro je Aktie entspricht. Damit liegt das Angebot nur einen Cent über dem gesetzlichen Mindestpreis laut BaFin und deutlich unter dem aktuellen Börsenkurs von rund 7,00 Euro. Aus Sicht der Unternehmensführung spiegelt dieser Preis weder die Substanz noch die künftige Entwicklung von ProSiebenSat.1 wider.
Unterstützung ja – Übernahme nein
Trotz der Ablehnung signalisiert das Unternehmen grundsätzliche Gesprächsbereitschaft: Die geplante strategische Unterstützung im Entertainmentbereich wird ausdrücklich begrüßt. Eine vollständige Übernahme oder Kontrollmehrheit strebt MFE jedoch laut eigener Aussage nicht an. Vielmehr wolle man mit dem Angebot die Handlungsfreiheit für künftige Aktienkäufe erhöhen – und sich dabei eventuelle Pflichtangebote sparen.
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