Die angekündigte engere Zusammenarbeit zwischen ProSiebenSat.1 und dem italienischen Großaktionär MFE hat Kritik vom Deutschen Journalisten-Verband (DJV) auf den Plan gerufen, berichtet Reuters. Der DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall warnte vor einer möglichen „schleichenden Berlusconisierung“, da er befürchtet, dass die Familie des ehemaligen italienischen Regierungschefs Silvio Berlusconi einen wachsenden Einfluss auf ProSiebenSat.1 ausüben könnte. Der Grund: Die MFE hat seine Beteiligung auf 28,9 Prozent erhöht und hat damit nun 29,7 Prozent der Stimmrechte.
Die Bedenken von Überall beziehen sich hauptsächlich auf die politische Agenda von MFE. Eine Allianz zwischen den beiden Unternehmen würde als Angriff auf die Grund- und Freiheitsrechte Europas angesehen.
Doch ProSiebenSat.1-Chef wirkt entgegen!
Der ProSiebenSat.1-Chef Bert Habets äußerte sich gegenüber der Financial Times hingegen positiv zu den bisherigen Entwicklungen der Zusammenarbeit zwischen den beiden Konzernen. Mitarbeiter beider Unternehmen haben in den letzten Wochen eine „sinnvolle Kooperation“ in den Bereichen Werbung, Technologie und Inhalten begonnen. ProSiebenSat.1 ist nun in einem intensiven Dialog, um weiterführende Kooperationsmodelle mit der MFE zu entwickeln. Eine Zusammenarbeit in den Bereichen Technologie und Produktentwicklung wird ebenfalls als sinnvoll erachtet.
Unter der Lupe!
Der DJV-Vorsitzende fordert die Medienaufsicht in Bayern währenddessen auf, die Entwicklungen bei ProSiebenSat.1 genau zu beobachten, um eine zu starke Ausweitung des Einflusses zu verhindern. Nun hält die MFE 29,7 Prozent der Stimmrechte an ProSiebenSat.1. Doch nach den neusten Angaben plant man den Anteil nicht weiter zu erhöhen. Bei einer Überschreitung der Schwelle von 30 Prozent wäre ein Übernahmeangebot an die restlichen Aktionäre fällig.
Die Debatte um die Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen geht weiter, während ProSiebenSat.1 seine Strategie zur Stärkung der eigenen Streaming-Plattform fokussiert. Analysten wie Adam Berlin von der UBS senken jedoch aufgrund von Unsicherheiten im Werbemarkt die Kursziele. Auch Goldman Sachs bleibt bei der „Sell“-Einstufung.
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