Die Kosten für private Krankenversicherungen dürften im Jahr 2022 deutlich anziehen. Wie „RP Online“ berichtet ist teilweise mit Preissteigerungen im zweistelligen Prozentbereich zu rechnen. Die Versicherer selbst gehen natürlich nicht gerne damit hausieren, wo es genau teurer wird und so fällt es schwer, einen genauen Überblick zu behalten. Es ist für Kunden privater Kassen aber in jedem Fall sinnvoll, in diesem Jahr sehr genau auf mögliche Steigerungen der monatlichen Beiträge zu achten.
Die gute Nachricht: ein Wechsel ist im Zweifel jederzeit möglich und mit einem PKV Vergleich finden Versicherungsnehmer heute so einfach und schnell wie nie Tarife mit günstigeren Konditionen. Je nach bisherigem Tarif kann sich das richtig lohnen. Vor allem, wenn man zu den 8,7 Millionen Menschen in Deutschland zählt, die eine Vollversicherung bei einem privaten Anbieter in Anspruch nehmen.
Treue kann sich auszahlen
Um eine private Krankenversicherung billiger zu gestalten, ist dabei nicht zwingend ein Wechsel zu einem anderen Anbieter notwendig. Zunächst ist es sogar sinnvoll, erst alternative Tarife beim bisherigen Versicherer zu prüfen. Der ist von Gesetz wegen dazu verpflichtet, seine Kunden über verfügbare Tarife, deren Kosten und Leistungen und sämtliche damit verbundenen Kleinigkeiten genauestens aufzuklären, so danach gefragt wird.
Vorteilhaft dabei ist vor allem, dass bei einem solchen Wechsel der privaten Krankenversicherung bereits angesammelte Altersrücklagen vollständig erhalten bleiben. Wer bisher eher selten seine Versicherung gewechselt hat und womöglich schon Jahrzehnte im gleichen Tarif festsitzt, erfährt hier daher ein besonders großes Sparpotenzial und muss keine schmerzlichen Verluste befürchten. Vorsicht ist allerdings bei einer Reduzierung von Leistungen geboten. Das ist grundsätzlich zwar möglich und der eine oder andere mag damit liebäugeln, zugunsten niedrigerer Prämien auf eine Chefarztbehandlung oder andere Extras zu verzichten. Erfahrungsgemäß ist es mit steigendem Alter allerdings schwierig, derartige Bausteine wieder zurückzuerhalten.
Die Qual der Wahl
Kann der bisherige Anbieter nicht überzeugen und steigen die Kosten über Gebühr oder befinden sich bereits auf einem nicht mehr akzeptablen Niveau, so bleibt Versicherten in der PKV nur der Blick über den Tellerrand hinaus. Knapp 50 private Krankenversicherungen gibt es in Deutschland und Verbraucher haben hier prinzipiell die freie Auswahl. Dabei muss sich auch niemand vor einer möglichen Gesundheitsprüfung fürchten. Zwar schüren einige Anbieter bei ihren Kunden damit mal mehr und mal weniger offensichtlich Ängste. Die sind in aller Regel aber unbegründet.
Tatsächlich darf eine solche Untersuchung von Rechts wegen nur dann stattfinden, wenn beim Wechsel der PKV Mehrleistungen in Anspruch genommen werden. Wer also vom Basistarif wechselt und sich bei einem neuen Anbieter ein schönes Paket aus Zahnzusatzleistungen oder ein Einzelbettzimmer bei Krankenhausaufenthalten bastelt, kommt um eine Gesundheitsprüfung nicht herum. Wer jedoch mit seinen Leistungen zufrieden ist und einfach nur monatlich etwas mehr Geld in der Tasche haben möchte, muss sich darauf nicht einlassen.
Keine Angst vor dem Wechsel
Anders als die gesetzlichen Krankenversicherungen sind private Kassen in der Gestaltung ihrer Prämien weitgehend frei. Eben dadurch findet auch stets ein munterer Wettbewerb statt, was vielen vielleicht gar nicht bewusst ist. Der Wechsel ist immer wieder interessant, wenn es mit den Beiträgen mal wieder steil in die Höhe geht, so wie es sehr wahrscheinlich im laufenden Jahr der Fall sein wird. Ein spezieller Tarif ausschließlich für Ärzte bei Axa soll 2022 beispielsweise um satte 45 Prozent ansteigen. Da ist es gut zu wissen, dass Ärzte grundsätzlich auch zu jeder anderen PKV wechseln können.
Eine erste Orientierung ist heute dank des Internets sehr einfach und schnell möglich, die geläufigen Vergleichsportale bieten sich dafür an. Zwar wird über den Beitrag letztlich im Einzelfall entschieden. Die Erfahrung zeigt aber, dass die Resultate selten weit über den entsprechenden Ergebnissen liegen, teilweise sogar darunter. Selten zuvor waren die Aussichten auf Einsparungen beim PKV Wechsel so hoch wie in diesem Jahr, weshalb privat Versicherten nur zu empfehlen ist, den eigenen Tarif jetzt genau zu prüfen und sich im Zweifel vor einem Wechsel nicht zu scheuen.