PowerCell Sweden ist einer der Tagesgewinner an den Aktienmärkten. Das Unternehmen aus dem Wasserstoff-Segment konnte immerhin 3,1 % zulegen und zeigt sich aktuell recht stark. Noch ist nicht deutlich, ob Plug Power oder Nel Asa kurzfristig hinter PowerCell Sweden zurückfallen. Dennoch ist die Wahrscheinlichkeit für diese Entwicklung inzwischen gestiegen.
PowerCell Sweden: Was ist da los?
Die Aktie der Schweden steht in Konkurrenz zu Nel Asa und Plug Power, gewinnt allerdings bei weitem nicht so viel Aufmerksamkeit wie die Konkurrenten. Dennoch sind die Kurse in den vergangenen fünf Handelstagen um immerhin 8 % nach oben geklettert. Innerhalb von vier Wochen ging es um mehr als 23,3 % nach oben, womit die Aktie einen gewaltigen Sprung – in verschiedener Hinsicht – gemacht hat.
Dabei gibt es seit Wochen keine neuen Nachrichten mehr zu und über PowerCell Sweden. Der Konzern ist an den Börsen derzeit gut 731 Millionen Euro wert und damit um mehr als ein Zehnfaches kleiner als Plug Power oder immerhin nur ein Drittel so gut bewertet wie Nel Asa. Dabei sind die Umsätze allerdings auch geringer.
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Im vergangenen Jahr konnte PowerCell Sweden einen Umsatz in Höhe von 159,76 Millionen SEK, also schwedische Kronen, einfahren. Dies entspricht in etwa einem Umsatz von gut 16 Millionen Euro – basierend auf einem ganzen Geschäftsjahr. Dies lässt sich demnach einordnen: Die Umsätze werden an der Börse mit dem mehr als 40fachen bewertet. Das ist ein gewaltiger Vertrauensvorschuss, der sich vor allem darin zeigen sollte, dass die Umsätze zumindest profitabel sind. Tatsächlich lag im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 der Verlust bei -75 Millionen SEK und damit etwa 7,4 Millionen Euro.
Die Werte werden sich in den kommenden Jahren den vorliegenden Schätzungen nach nicht eben entscheidend verbessern. Der Umsatz soll auf 218,50 Millionen SEK steigen. Dies würde gut 20 Millionen Euro entsprechen, womit PowerCell Sweden ein ausgesprochen kleiner Teilnehmer am Markt wäre. Die aktuellen Schätzungen sehen vor, dass die Verluste pro Aktie von -1,44 SEK im vergangenen Jahr auf 1,59 SEK im laufenden Jahr wachsen. Der etwas bessere Umsatz wird also noch weniger profitabel sein, sowohl absolut wie auch relativ zum Aktienkurs.
Im Jahr 2023 werden derzeit 296 Millionen SEK Umsatz erwartet, also etwa 28 Millionen Euro. 2024 dann soll es den vorliegenden Erwartungen nach einen Umsatzsprung geben. Das Unternehmen könnte den Umsatz auf 453,96 Millionen SEK ausdehnen. Dies wären annähernd 45 Millionen Euro und immer noch ein Vielfaches weniger als etwa Nel Asa oder sogar Plug Power.
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Dementsprechend ist die Aktie bzw. der Konzern bis dato an den Aktienmärkten kaum beachtet worden. Die Multiples, also das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) oder das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) sind jeweils noch einmal deutlich schlechter als bei Nel Asa und Plug Power.
Auf der anderen Seite muss die Entwicklung der vergangenen Tage wiederum Aufmerksamkeit erzeugen.
Plug Power: Der Kurs steigt
Die Kurse sind im Umfang von ungefähr 8 % innerhalb einer Woche und 23 % in einem Monat geklettert. Dies überrascht und hat den Rückstand gegenüber den Bewertungen zum Jahresanfang deutlich reduziert – PowerCell Sweden liegt nur noch -23,5 % hinten. Die Kurse sind damit aus Sicht der wirtschaftlichen Investoren mit hoher Sicherheit noch viel zu hoch bewertet, aus der Perspektive der Trendanalysten jedoch auf aufsteigendem Ast.
Formal ist die Aktie mit dem Kurs von 14 Euro noch weit von einem einschneidenden charttechnischen Umkehrpunkt entfernt. So wäre ein Kurs von 20 Euro in Erinnerung an vormalige Hochpunkte eine starke Hürde, die es noch zu erklimmen gilt. Der Abstand ist jedoch deutlich, sodass selbst ein Anstieg auf 15 Euro schon eine deutliche und eine wahrnehmbare Verbesserung darstellen würde.
Entscheidend kann jedoch auch das Verhalten und die Bewertung durch die technischen Analysten sein. In den vergangenen Tagen wurden die Abstände zu den gleitenden Durchschnittskursen aus verschiedenen Zeiträumen deutlich verringert. Der GD200 ist -7,8 % entfernt. Die Distanz zum GD200, dem langfristig entscheidenden Trend-Indikator, beläuft sich nunmehr auf ungefähr gut 14 %. Dass der Trend aus technischer Sicht besser geworden ist, zeigt sich auch am Indikator RSL. Der Relative-Stärke-Index nach Levy muss – hier über 130 Tage – bei 1 ausgewiesen werden, um einen neutralen Trend anzuzeigen. Dies ist mit 0,935 noch nicht ganz der Fall.
Insgesamt ist daher zu konstatieren, dass PowerCell Sweden aus wirtschaftlicher Sicht noch keine annähernd wichtigen oder bedeutenden Verbesserungen melden kann. Die Aktie gilt aus dieser Perspektive als deutlich überbewertet. Wesentlich besser sieht es allerdings aus der Wahrnehmung der technischen Analyse aus. Die Kurse nähern sich einem Trendwechsel, insofern die Börsen den Titel in den zurückliegenden fünf Handelstagen um immerhin 8,2 % nach vorne geschoben haben. Noch hält der Abwärtstrend aus formaler Perspektive an. Solange keine negativen Nachrichten zur Branche kommen oder das Unternehmen sich in irgendeiner Weise meldet, ist ein kurzfristiger Trendwechsel jedoch aus Sicht dieser Analysemethode jederzeit möglich.
Derzeit ist allerdings nicht absehbar, dass Analysten aus bedeutenden Bankhäusern oder Analystenhäusern das Kursziel deutlich nach oben ziehen könnten. Aus der rein spekulativen Perspektive dürfte sich PowerCell Sweden auch in den kommenden Wochen nicht mehr verabschieden können. Plug Power und Nel Asa sind auch angesichts der höheren Handelsvolumina an den Aktienmärkten die glaubhaftere Wahl, wenn es um mittelfristige Trends geht, die im Wasserstoffbereich herrschen.
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