Grüne Vision, rote Zahlen – Plug Power kämpft weiter mit der Profitabilität. Das US-Unternehmen gilt als Pionier für Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie. Seit Jahren träumt die Firma vom globalen Durchbruch als Energiewende-Champion. Doch trotz Partnerschaften, technologischen Fortschritten und wachsender politischer Unterstützung bleibt das Zahlenwerk tief im roten Bereich.
Vom Pionier zum Problemfall?
Plug Power entwickelt Wasserstofflösungen auf Basis eigener Elektrolyseure, die Energie per Strom aus Wasser gewinnen. Damit versorgt das Unternehmen Brennstoffzellenfahrzeuge, Gabelstapler und industrielle Anwendungen. Über Jahre baute Plug Power eine starke Marke in einem Nischensegment auf – doch der Weg zur Breite des Markts ist teuer.
Jahrelang lag der Fokus auf Wachstum, weniger auf Profitabilität. Diese Strategie rächt sich zunehmend: Das Unternehmen schreibt kontinuierlich Verluste, verbrennt Kapital und hat trotz wachsender Umsätze noch keinen nachhaltigen Turnaround geschafft.
Neues Geschäft, alte Risiken: Ammoniak als Hoffnungsträger
Der jüngste Kurssprung um knapp 65% innerhalb eines Monats wirkt auf den ersten Blick positiv. Hintergrund waren Insiderkäufe, neue Kooperationen und ein größerer Auftrag zur Lieferung von Elektrolyseuren für ein 5,5 Milliarden Dollar schweres Chemieprojekt in Usbekistan. Dort soll Plug-Technologie grünen Ammoniak und nachhaltige Kraftstoffe ermöglichen.
Diese Expansion klingt vielversprechend – immerhin winken neue Märkte außerhalb des klassischen Wasserstoffgeschäfts. Doch das Ammoniak-Geschäft ist zyklisch, stark vom Agrarsektor abhängig und wenig planbar. Analysten sehen hier mehr einen temporären Impuls als eine strukturelle Wende.
Margen verbessern sich – doch das reicht (noch) nicht
Operativ gibt es Licht und Schatten. Die Bruttomarge hat sich im ersten Quartal 2025 deutlich verbessert. Plug konnte die Herstellungskosten bei wichtigen Produktlinien senken. Das Supply-Chain-Management scheint besser zu funktionieren. Auch der Cashflow zeigt Fortschritte – allerdings bleibt der freie Cashflow weiter klar negativ.
Die Bilanz zeigt rund 1 Milliarde US-Dollar an Barmitteln, davon etwa 584 Millionen als gebundene Mittel. Dem gegenüber stehen langfristige Verbindlichkeiten von über 700 Millionen – darunter Wandelanleihen, die ab 2026 fällig werden. Ohne externe Kapitalzuflüsse könnte es also eng werden.
Die Wandelanleihen haben Umwandlungspreise über dem aktuellen Kurs. Damit sind neue Aktienplatzierungen wahrscheinlich, was den Kurs aufgrund von Verwässerungen weiter belasten könnte. Denn selbst wenn Plug „nur“ 150 Millionen pro Quartal verbrennt, wären die Reserven in 2026 aufgebraucht. Ergo: Das Unternehmen wird sich spätestens im nächsten Jahr aller Voraussicht nach wieder frisches Fremd- oder Eigenkapital besorgen müssen.
Strategiewechsel oder Verzweiflungstat?
Die Erweiterung der Geschäftsaktivitäten in Richtung Ammoniakproduktion wirft zudem grundsätzliche Fragen auf. Spielt Plug seine Stärken im Wasserstoffsegment aus? Oder flüchtet man sich in neue Märkte, weil das alte Geschäftsmodell nicht trägt? Kritiker verweisen darauf, dass Plug inzwischen seit über 20 Jahren an der Profitabilität scheitert.
Während Wettbewerber wie CF Industries im Ammoniakmarkt etabliert sind und mit positiver Bilanz überzeugen, bleibt Plug ein Wagnis. Die Guidance des Managements sieht bis Jahresende vor, den Break-even bei der Bruttomarge zu erreichen. Aber brutto ist nun mal nicht netto. Es gibt keine klare Aussage dazu, wie sich dieser Break-even – sofern er überhaupt erreicht wird – konkret auf operative Gewinne oder freien Cashflow auswirken wird.
Belastungsprobe durch Trump-Zölle und Finanzierungslücken
Zusätzlichen Druck bringt die Rückkehr von Importzöllen unter Trump. Viele der Plug-Projekte sind international ausgerichtet. Sollte der Zugang zu Märkten wie Europa oder Asien erschwert werden, droht eine empfindliche Margenbelastung und der erwähnte Break-even könnte in weite Ferne rücken.
Plug Power Aktie Chart
Bewertung: Niedrig, aber nicht zwingend günstig
Aktuell notiert Plug Power unter Buchwert – dieser lag für das Geschäftsjahr 2024 noch bei 2,21 USD. Die Analystenerwartungen für 2025 liegen derzeit bei 1,53 USD. Doch dieser Abschlag ist kein automatischer Kaufgrund. Wenn das Unternehmen weiter Kapital verbrennt, sinkt auch der Buchwert. Die Analystenerwartungen sprechen diesbezüglich bereits eine klare Sprache. Und ohne belastbare Aussichten auf operative Gewinne ist selbst diese Bewertung schwer zu rechtfertigen. Der Konsens liegt für 2027 beispielsweise bei 1,11 USD – also deutlich unter dem jetzigen Kurs.
Das Chance-Risiko-Profil bleibt angespannt. Plug hat technologisches Potenzial und zeigt operative Fortschritte. Doch die Finanzierung, die strategische Ausrichtung und die Abhängigkeit von politischem Rückenwind werfen viele Fragezeichen auf.
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