Liebe Leserinnen und Leser,
Plug Power hat in den vergangenen Tagen die Aufwärtsfahrt erneut unterbrochen. Am Mittwoch verlor der Titel aus den USA erneut -2,5 %. Die Stimmung in der Branche lässt bereits wieder nach. Damit hat die Aktie – wenn die Entwicklung sich fortsetzt – nun an drei Tagen hintereinander verloren. Am Freitag war die Talfahrt etwas massiver geworden. Die Aktie verlor in etwa -8 %.
Aktuell scheint der Einfluss der jüngsten Debatte um die Zahlen von Plug Power, um die Quartalszahlen und um die Geschäftszahlen für das gesamte Jahr 2023, recht gering zu sein. Die Amerikaner haben nach dem kurzen Höhenflug den Modus mit Kursverlusten in Richtung von 3 Euro wieder aufgenommen. Jüngst kann dazu auch ein Problem aus Kanada die Tendenz verstärken.
Plug Power: Ballard Power macht Dampf – in die falsche Richtung!
Jedenfalls hat nun nach Nel Asa und vorhergehend Plug Power sowie ITM aus Großbritannien auch die kanadische Ballard Power ihre Zahlen veröffentlicht. Die Begeisterung hält sich in Grenzen, denn auch hier wird deutlich, dass die Branche zum einen Umsatzprobleme hat und zum anderen mit der Rentabilität der Produktion hadert.
Der Umsatz wurde für das 4. Quartal bei 46,8 Mrd. Dollar angegeben. Das ist nur im Vergleich mit den Analysten-Schätzungen sogar ein gutes Ergebnis – es ist besser als gedacht. Im Vergleich zum 4. Quartal 2022 gelang es sogar, den Umsatz um 130 % nach oben zu hieven.
Dies jedoch ging zu Lasten der Rentabilität. Die Verluste sind auf 16 Cent pro Aktie taxiert worden. Das sind über 10 % mehr als das, was die Schätzungen vorgesehen hatten (13 Cent pro Aktie). Solche Entwicklungen und Enttäuschungen sind nicht unüblich, in dieser Branche allerdings derzeit gang und gäbe.
Auch die Rentabilität bei Plug Power und Nel Asa war bei den jüngsten Veröffentlichungen schwächer als gedacht. Die beiden Unternehmen haben wie auch jetzt Ballard Power Geld verbrannt – allerdings mehr und zu einem höheren Anteil als gedacht. Plug Power etwa wurde allerdings dafür in den ersten Tagen nach der Veröffentlichung der Zahlen kaum angegriffen.
Plug Power und die nachholende Bewertung
Das Unternehmen hat seine Zahlen vorgestellt, ist dafür aber bezogen auf die Vergangenheit quasi nicht kritisiert worden. Erstaunlich, denn die Märkte hatten für das Gesamtjahr einen Verlust von weniger als 1 Mrd. Dollar eingepreist. Und selbst diese Schätzung war bereits deutlich höher als das, was Plug Power vorher hat erahnen lassen. Vor 12 Monaten lagen die Schätzungen für das Jahr 2022 bei Verlusten von vielleicht ca. 700 Millionen Dollar (je nach Zeitpunkt und Analyst).
Am Ende sind es nun indes 1,3 Mrd. Dollar Verlust geworden, was einen satten Verlustaufschlag in Höhe mehr als 30 % ausmacht. Dies soll sich im Laufe der Zeit, wie stets und vor allem bei Plug Power, natürlich ändern. Die Verluste sollen geringer werden. Die Frage dazu lautet nur immer wieder:
- Wie wahrscheinlich ist es, dass Plug Power deutlich rentabler wird?
- Und wie wahrscheinlich ist es, dass das Unternehmen dazu seine Umsätze massiv erhöhen kann?
Die Rentabilitätsfrage ist besonders wichtig, scheint aber nach der Präsentation der Zahlen die Börsen zunächst nicht beschäftigt zu haben. Die Kurse stiegen zunächst. Das Chartbild allerdings fasst den Kursanstieg in die gesamte Entwicklung über einen längeren Zeitraum.
Plug Power Aktie Chart
Die Kursperformance der Plug Power-Aktie
Zu sehen ist, dass der Abwärtstrend allenfalls an Dynamik verloren hat und quasi mehr oder weniger auf einem relativen Boden angekommen zu sein scheint.
Auch hier fragt sich, wie weit es aber weiter abwärts gehen kann, wenn die Börsen sich die Verlustschätzungen betrachten. Die Verluste sollen ausgehend von den genannten 1,3 Mrd. Dollar auf nur noch gut 700 Millionen Dollar im laufenden Jahr sinken. Dies soll einhergehen mit einer moderaten Umsatzsteigerung.
Der Umsatz im vergangenen Jahr lag bei ca. 900 Millionen Dollar, im laufenden Jahr wird der Umsatz auf 1,02 Mrd. Dollar geschätzt. Dafür würden die Verluste wie beschrieben sich fast halbieren.
Indikatoren für diese Aussage gibt es kaum. Plug Power kann aus dem eigenen Unternehmen heraus nicht im Kern erklären, warum die Rentabilität so viel besser werden soll.
Doch auch die Konkurrenz, und hier schließt sich der Kreis, lässt tief blicken. Nel Asa aus Norwegen hat bei seinen Zahlen gleichfalls vor allem in Sachen Rentabilität enttäuscht. Die Verluste lagen um mehr als 10 % höher als vorher von den Analysten angenommen. Jetzt kommt Ballard Power aus Kanada mit einer ähnlichen Bilanz daher.
Die Branche insgesamt steckt in der Krise und kann im Wesentlichen nur auf die Politik hoffen. Hier geht es um die Energiewende. Plug Power wiederum hat in diesem Fall bessere Chancen als die Konkurrenz. In den USA hat Präsident Joe Biden schon vor einiger Zeit den „Inflation Reduction Act“ (IRA) an den Start gebracht. Dieses Programm ist am Ende nur eine Subventions- und Steuerspar-Möglichkeit für die in den USA ansässige Industrie. Kunden von Plug Power (und vielen anderen Produzenten) dürfen mit Subventionen bei der Transformation der eigenen Energieproduktion rechnen – und dies erhöht die Absatzchancen für Plug Power. Diese vage Hoffnung ist derzeit an den Märkten noch der Strohhalm.
Faktisch zeigt der Trend schon wieder lange nach unten. Die Entwicklung am Mittwoch bestätigt diesen Umstand nur noch.
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