Die Plug Power-Aktie hat harte Tage und Wochen hinter sich. Allein seit Anfang März musste das Papier des US-amerikanischen Wasserstoffspezialisten ein Minus von rund 22,5 Prozent hinnehmen (Stand: 17.03.2023, 14:00 Uhr).
Die Gründe für den neuerlichen Einbruch sind freilich vielfältig. So war die Stimmung in der Wasserstoff-Branche zuletzt mal wieder nicht gerade rosig. Auch andere Papiere des Sektors mussten Einbußen hinnehmen. Hinzu kamen nun der Kollaps der Silicon Valley Bank und die Angst vor einer neuen Finanzkrise – was dazu führte, das gerade risikoreiche Aktien wie die Wasserstoff-Titel an der Börse noch weiter ins Hintertreffen gerieten.
Dabei hatte Plug Power im März – neben dem zugegeben recht schwachen Zahlenwerk zum vierten Quartal 2022 – auch eine positive Meldung zu bieten.
Plug Power hilft Uniper: Grüner Wasserstoff für den Rotterdamer Hafen
Im Mittelpunkt steht der deutsche Kraftwerksbetreiber Uniper. Hintergrund: Das Geschäft von Uniper war wegen der ausbleibenden Gaslieferungen aus Russland zusammengebrochen, weshalb der deutsche Staat bei dem Konzern zu mehr als 99 Prozent einsteigen musste. Gleichzeitig wies Uniper darauf hin, dass man künftig neues Geschäftspotenzial freisetzen wolle – und zwar als Helfer der Dekarbonisierung in Europa.
Entsprechend kommt die am 9. März veröffentlichte Kooperation zwischen Uniper und dem Wasserstoffspezialisten Plug Power nicht von ungefähr. Wie beide Unternehmen mitteilten, habe Uniper die Amerikaner damit beauftragt, das Design für Elektrolysetechnologie für den Uniper-Standort Maasvlakte im Hafen von Rotterdam zu liefern.
Dort plant der deutsche Konzern den Bau einer Anlage zur Herstellung von grünem Wasserstoff. Die Anlage soll 2026 eine Kapazität von 100 Megawatt bieten und bis spätestens 2030 auf 500 Megawatt ausgebaut werden.
Im Rahmen der Vereinbarung wird Plug Power 10 PEM-Elektrolyse-Module für das Wasserstoffprojekt des deutschen Staatskonzerns liefern. Das Ganze ist jedoch noch von einer positiven finalen Investitionsentscheidung Unipers abhängig.
Lobende Worte von Uniper – Plug-Chef sieht Potenzial
Insgesamt zeigte sich Uniper überzeugt von der Technologie der Amerikaner. Man habe sich für Plug Power wegen dessen hohen Grades an Standardisierung, Zuverlässigkeit und Flexibilität entschieden.
„Das H2Maasvlakte-Projekt ist ein bedeutender Meilenstein für Europas Übergang zu einer nachhaltigeren, lokalisierten Energieversorgung und zudem Antwort auf geopolitische Risiken und den Klimawandel“, ergänzte Plug-Boss Andy Marsh. „Plug hat sich voll und ganz einer grünen Wasserstoffzukunft verschrieben, und unsere Elektrolyseurtechnologie hat sich bei der Herstellung von grünem Wasserstoff in großem Maßstab bewährt.“
Rotterdamer Hafen: hoher Dekarbonisierungsbedarf
Zur Einordnung: Das Rotterdamer Hafengebiet ist das größte CO2-emittierende Gebiet in den Niederlanden. Allein im Jahr 2021 stieß das Gebiet 23,4 Millionen Tonnen Kohlendioxid aus. Entsprechend kann eine Dekarbonisierung per Wasserstoff dort einen erheblichen Beitrag dazu leisten, um das Netto-Null-Ziel der niederländischen Regierung zu erreichen. Der niederländische Staat unterstützt deshalb unter anderem das Wasserstoff-Projekt von Uniper und Plug Power.