Wegen der schwachen Quartalszahlen ist die Plug Power-Aktie letzte Woche weiter gen Boden gekracht. Dabei hatte die aufstrebende Wasserstofffirma in den Wochen zuvor eigentlich vielversprechende Meldungen gemacht.
Plug Power-Aktie: Elektrolyseur für Arcadia
Am 11. Oktober gab Plug Power gleich zwei Erfolgsnachrichten bekannt. Erstens: Der auf nachhaltige Kraftstoffe spezialisierte Hersteller Arcadia eFuels hat das Wasserstoffunternehmen mit der Lieferung eines 280-Megawatt-Elektrolyseurs (PEM) für sein Werk im dänischen Vordingborg beauftragt.
An dem Standort sollen pro Tag rund 120 Tonnen an grünem Wasserstoff aus dem dort verfügbaren Windstrom erzeugt werden. Der Wasserstoff soll dann mit biogenem CO2 kombiniert werden, um Synthesegas zu produzieren. Durch einen weiteren Verarbeitungsschritt wird daraus nachhaltiger Flugtreibstoff hergestellt, der in Europa bei verschiedenen Airlines zum Einsatz kommen soll.
Diese und andere SAF-Varianten (Sustainable Aviation Fuel) sollen in Europa nach Ansinnen der EU-Kommission sukzessive das konventionelle Kerosin ersetzen. Entsprechend dürfte die Nachfrage nach dem nachhaltigen Flugtreibstoff deutlich steigen – übrigens auch außerhalb Europas.
„Dieser Vertrag mit Arcadia eFuels etabliert uns als bevorzugten Anbieter für grüne Wasserstofflösungen, die den Kohlenwasserstoff-Kraftstoffsektor dekarbonisieren“, betonte Plug-Chef Andy Marsh.
Plug Power-Aktie: Elektrolyseure für Fortescue
Zweitens: Am selben Tag berichtete Plug Power über seine Kooperation mit dem Bergbau- und Mettalurgie-Konzern Fortescue. Demnach haben die beiden Partner eine Absichtserklärung unterzeichnet, um die mögliche Lieferung verschiedener Investitionsgüter wie Elektrolyseure, Verflüssigern oder Speicheranlagen für Grünwasserstoff-Projekte zu prüfen.
Dabei soll es unter anderem um die von Fortescue geplante Wasserstoffanlage in Phoenix (Arizona) gehen. Darüber hinaus forcieren Plug und Fortescue mögliche Partnerschaften bei weiteren Großprojekten auf globaler Ebene.
Plug ist demnach von Fortescue als bevorzugter Lieferant von Elektrolyseurtechnologie ausgewählt worden. Im australischen Brisbane etwa will Fortescue gemeinsam mit Plug eine Wasserstoffanlage mit einer Kapazität von 550 Megawatt aufbauen. Das Projekt steht derzeit noch unter Vorbehalt behördlicher Genehmigungen und einer finalen Investitionsentscheidung durch Fortescue. Letztere soll jedoch noch bis Ende 2024 erfolgen.
„Der geplante 550-MW-Elektrolyseur-Vertrag stärkt die etablierte Führungsposition von Plug beim Einsatz von Elektrolyseur-Lösungen auf globaler Ebene“, betonte Plug-CEO Marsh. „Heute haben wir einen bedeutenden Schritt nach vorne in unserer laufenden Beziehung mit Fortescue gemacht, der uns viele Möglichkeiten eröffnet, die grüne Wasserstoffwirtschaft in Zukunft gemeinsam aufzubauen.“
Plug-Aktie schwer unter Druck: Gibt es noch Hoffnung?
Die positiven Nachrichten aus dem Oktober, darunter übrigens auch die von der US-Regierung geplanten Wasserstoff-Hubs, an denen Plug Power beteiligt sein soll, sind an der Börse inzwischen jedoch größtenteils verpufft. Die jüngsten Quartalszahlen – inklusive des schwachen Umsatzes, hohen Verlusts und der heftigen Cashburn-Rate – waren so verheerend, dass viele Anleger ihre Engagements rund um die Plug-Aktie offenbar ad acta gelegt haben.
Klar: An einigen Problemen und Risiken trägt das Management von Plug keine eigene Schuld. Vor allem das makroökonomische Umfeld und die hohen Zinsen lasten schwer auf der Fantasie rund um die investitionsaffine Wasserstoffbranche.
Anleger von Plug Power müssen deshalb mehr denn je darauf hoffen, dass die Inflation nachlässt, damit die Notenbanken ihre Zinsstrategie lockern können. Das Unternehmen selbst muss derweil alles daransetzen, seine Betriebseffizienz zu verbessern, um – wo immer es sinnvoll ist – Kosten angesichts des enormen Geldabflusses einzusparen.
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