Liebe Leserin, lieber Leser,
was war die Euphorie unter den Anlegern groß, als Plug Power in der vergangenen Woche ein Update aus der Wasserstoff-Produktionsanlage in Georgia veröffentlichte. Die Anlage tat genau das, wofür sie konzipiert wurde, im April 2025 seien 300 Tonnen Flüssigwasserstoff produziert worden, hieß es. Das reichte, um die Aktie von Plug Power am Donnerstag von tags zuvor 0,78 bis auf 1,03 US-Dollar ansteigen zu lassen, ein Kurssprung um mehr als 30 Prozent. Und komplett irrational. Das zeigt sich nur zwei Handelstage später – die Aktie des US-Unternehmens ist wieder am Boden.
Aktie von Plug Power wieder am Boden
Nach bereits deutlicher Korrektur auf noch 0,88 US-Dollar vor dem Wochenende, verlor die Plug-Aktie am Montag an der Nasdaq weitere 6,62 Prozent und notiert aktuell bei 0,82 Dollar. Der Aufschlag seit Mittwoch ist damit auf kümmerliche fünf Prozent zusammengeschrumpft. Schlimmer noch: Damit ist sie auf Monatssicht sogar ins Minus gerutscht. Von der langfristigen Entwicklung bei Plug Power ganz zu Schweigen:
- Rund 60 Prozent hat der Wasserstoff- und Brennstoffzellenspezialist allein im vergangenen Halbjahr verloren
- Aufs Jahr gesehen hat die Aktie von Plug Power nicht weniger als drei Viertel ihres Börsenwerts eingebüßt
Plug Power Aktie Chart
Plug machte mehr Verlust als Umsatz
Überraschend kommt das alles nicht, das US-Unternehmen arbeitet weiter hoch defizitär. Das erste Geschäftsquartal des Jahres 2025 war für Plug Power einmal mehr mit tiefroten Zahlen zu Ende gegangen. Beim bereinigten Nettoertrag verfehlte Plug Power mit einem Defizit von 188,7 Millionen Dollar alle Erwartungen. Der Umsatz stieg indes leicht von vormals 120,3 Millionen auf 133,7 Millionen US-Dollar – und lag damit weiter deutlich unter den neu angehäuften Verlusten.
Für Plug-CEO Andy Marsh kein Beinbruch: „Wir erzielen echte Fortschritte in Richtung Rentabilität und skalieren unser Wasserstoff-Ökosystem, um der wachsenden weltweiten Nachfrage nach sauberer Energie gerecht zu werden“, jubelte der CEO nach dem erneut verheerenden Ergebnis. Es ist die Hybris, die man von ihm kennt.
Das US-Unternehmen verbrennt Milliarden
Denn: Ob Plug Power das Jahr 2025 ohne weitere Kapitalerhöhung überstehen wird, ist keinesfalls ausgemacht. Im vergangenen Jahr hatte sich das Krisenunternehmen zwei Mal Geld besorgen müssen, hinzu kam ein Regierungskredit zum Jahresbeginn in Höhe von knapp 1,7 Milliarden US-Dollar für bis zu sechs Wasserstoff-Projekte, noch genehmigt von der Biden-Administration.
- Doch Anleger klammern sich offensichtlich bei Plug Power an jeden Strohhalm – und sei es nur ein Update aus dem laufenden Betrieb
- Das waren in diesem Fall die 300 Tonnen produzierter Flüssigwasserstoff im April, wenngleich die bisher höchste monatliche Produktion der Anlage
Plug-CEO betont kommerzielle Nutzung
Damit sei „ein neuer Maßstab für die US-Wasserstoffindustrie“ erreicht, so Plug gewohnt selbstgewiss in einer Mitteilung. „Die Plug-Anlage in Georgia erfüllt genau das, wofür sie gebaut wurde: Sie liefert echten Wasserstoff in realem Maßstab mithilfe der Plug-Technologie“, sagte Plug-Chef Marsh. Dies sei „kein Pilotprojekt und kein Versprechen“. Es sei kommerzielle Wasserstoffproduktion mit bewährter Technologie, die rund um die Uhr läuft und schon heute Wirkung zeige.
Die Anlage in Georgia ist nach Firmenangaben ein Eckpfeiler des wachsenden Wasserstofferzeugungsnetzwerks von Plug Power, das Anlagen in Georgia, Tennessee und Louisiana umfasst. Zusammen verfügen diese Standorte über eine Produktionskapazität von 40 Tonnen pro Tag und machen Plug demnach zum größten Produzenten von Flüssigwasserstoff in den USA.
Größte Wasserstoffproduktions-Anlage in den USA
Die im Januar 2024 eröffnete Anlage in Georgia ist dabei die größte Anlage zur elektrolytischen Produktion von Flüssigwasserstoff in den USA. Ausgelegt ist sie nach Unternehmensangaben auf eine Nennkapazität von 15 Tonnen pro Tag. Das mag sein. Ob sie jemals gewinnbringend arbeiten wird, steht jedoch in den Sternen.
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