Liebe Leserinnen und Leser,
was Plug Power am Freitag erlebt und geliefert hat, ist unfassbar. Die US-Amerikaner haben mehr als -40 % verloren. Am Donnerstag noch waren die Notierungen „nur“ um -1 % gesunken. Das hat Gründe. Denn Plug Power musste am Donnerstag Farbe bekennen und seine Quartalszahlen benennen. Es sieht sehr schlecht aus – Plug Power lässt sogar Sorgen vor einem endgültigen absoluten KO aufkommen. CEO Andy Marsh hat alles dafür getan, um die Börsen massiv zu beunruhigen.
Das Ende von Plug Power: Nichts ist unmöglich
Vor der Bewertung stehen die Fakten. Die Quartalszahlen waren immens schwach. Der Konzern hat seinen Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal zwar steigern können. Es ging jedoch nur um ca. 5 % aufwärts. Das ist eine Zahl, die so nicht akzeptabel scheint.
Plug Power hat für das laufende Jahr insgesamt einen Umsatz von 1,2 Milliarden Dollar avisiert. Dies wären im Vergleich zum Vorjahr mehr als 40 % Umsatzwachstum. Ein Umsatzwachstum wie im 3. Quartal passt in keiner Weise dazu.
Analysten waren von einem Umsatzanstieg auf gut 220 Millionen Dollar ausgegangen. Dies wären immerhin mehr als 20 % Umsatzanstieg gewesen. Umgekehrt: Deren Erwartungen sind nunmehr fürchterlich unterboten worden – allein beim Umsatz.
Noch verheerender ist und war die Situation bezüglich des Verlustes. Der Titel hat einen Verlust erwirtschaftet, der weit über dem des Vorjahres lag und auch die Erwartungen in negativer Weise sehr deutlich übertrag.
Der Verlust je Aktie belief sich tatsächlich auf in etwa 0,47 Dollar. Die Verluste im vergangenen Jahr beliefen sich auf 0,30 Dollar je Aktie. Damit hat sich das Verlustgeschehen massiv vergrößert. Genau gesagt: Der Verlust ist um über 50 % gestiegen – und dies bei wachsenden Umsätzen. Das ist keine „Kunst“, wie ein launischer Beobachter beschrieb, sondern wirtschaftlich betrachtet bitter. Die Notierungen werden genau darunter auch gelitten haben.
Analysten hatten zuvor einen Verlust in Höhe von 0,31 Dollar je Aktie vermutet. Auch diese Erwartung ist in etwa um rechnerisch mehr als 40 % übertroffen worden. Damit ist die Aktie schlicht aus bisheriger Sicht überbewertet – rein wirtschaftlich betrachtet. Das wiederum belastet auch die Schätzungen für das laufende Wirtschaftsjahr immens. Denn der Titel wird mit einem Umsatz von nur noch 1,11 Milliarden Dollar geschätzt.
Das sind zwar nur wenige Prozent weniger als im bisherigen Plan – aber eben weniger. Das Nettoergebnis wird auf etwa -816 Millionen Dollar geschätzt. Das ist das Ergebnis des jüngsten Quartalsberichtes. Die erwarteten Verluste für das Gesamtjahr sind deutlich höher, als die Investoren und Analysten bislang in den ohnehin schon schwachen Prognosen angenommen haben.
Das Ganze ist ein wirtschaftliches Desaster, mit dem die wenigsten Beobachter und Analysten gerechnet haben werden. Die Analysten, die Marketescreener zusammenträgt, haben ungefähr einen Kurswert von 15 Dollar erwartet (die jüngsten Schätzungen waren schon niedriger, zuvor war jedoch die Aktie noch weitaus höher taxiert worden).
Diese Schätzung ist schon jetzt herunter gerechnet worden. Das durchschnittliche Kursziel hat sich um einige Dollar reduziert und beläuft sich auf nur noch 11,38 Dollar – also doch durchaus noch über der Marke von 10 Euro. Rechnerisch müsste oder soll der Kurs bis zu diesem durchschnittlichen Wert um 222 % klettern.
Das kann passieren, dafür bräuchte es jedoch Impulse, die derzeit noch niemand richtig sehen kann. Wirtschaftlich haben sich die Verhältnisse soeben klar nach unten bewegt. Die Rahmendaten sind deutlich schwächer als das, was die Analysten offenbar noch für die Aktie von Plug Power annehmen oder erwarten.
Zwischenfazit: Die Börsen sind über die Zahlen entsetzt. Plug Power hat an den Märkten die richtige Antwort aus Sicht des Marktes erhalten. Dabei ist die Aktie allerdings auch aus Sicht von Analysten offenbar bis dato zu gut eingeschätzt worden. Derzeit gehen die Analysten von niedrigeren Kurszielen aus. Es fehlen indes noch immer ca. 222 %. Es wäre nicht überraschend, wenn der Titel im nächsten Schritt noch einmal neue Kursziele erhalten würde.
Das Jahr ist ohnehin weitgehend zerstört. Ob die nun errechneten Bilanzzahlen erreicht werden, dürfte in Frage stehen.
Nächstes Problem: CEO zurückhaltend
Das Ganze will erklärt werden. CEO Andy Marsh sprach von gewaltigen Schwierigkeiten am und für den US-Wasserstoffmarkt. Das ist bitter, insofern Marsh auch durchblicken ließ, es könne massive Schwierigkeiten für Plug Power geben. Das Unternehmen, so zeigt sich, benötigt wohl oder zumindest vielleicht Geld.
Solche Nachrichten hören die Börsen erfahrungsgemäß gar nicht gerne. Dies lässt jetzt für die Zukunft alles offen – und auch in der Bewertung des Unternehmens an den Aktienbörsen sind so Fragezeichen erlaubt.
Das Chartbild jedenfalls zeigt einen unglaublichen Kurssturz.
Plug Power Aktie Chart
Es gibt in diesem Chartbild keine Haltepunkte mehr, so viel ist klar. Rein charttechnisch betrachtet wäre es nicht verwunderlich, wenn kein Boden mehr in Sicht kommt. Die charttechnischen Analysten wären zumindest nicht überrascht, wenn sich der Sturzflug am Montag sogar noch einmal fortsetzen wird. Die Notierungen von Plug Power werden massiv unter Druck stehen. Ein Comeback – auch statistisch betrachtet unwahrscheinlich – bräuchte neue Impulse.
Die Kursperformance der Plug Power-Aktie
Selbstverständlich können auch Turnaround-Situationen eintreten. Dies wie beschrieben jedoch muss von außen kommen. Die einzige Hoffnung: Die Zahl der Verkäufer wird geringer, wenn die meisten ihre Papiere losgeworden sind. Insofern ist auch für Plug Power noch nicht alles entschieden. Eine erhebliche Krise jedoch ist gar nicht mehr zu leugnen.
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