Die Corona-Pandemie mag in der Öffentlichkeit nur noch eine untergeordnete Rolle spiele. Die privaten Krankenversicherungen wird das Thema aber noch einige Zeit beschäftigen. Bisher ist noch nicht absehbar, welche Kosten auf die Versicherer genau zukommen werden. Dafür sind noch zu viele Fragen ungeklärt, beispielsweise mit Blick auf Long-Covid und dadurch notwendige Behandlungen.
Zwar gab es in den letzten beiden Jahren auch kostensenkende Faktoren wie der Wegfall von anderen Behandlungen. Das dürfte in Zukunft aber zurückgehen und einige Experten warnen schon davor, dass der Rückstau zu einer wahren Kostenexplosion bei den Versicherern führen könnte. Welche Einflüsse in einem solchen Szenario genau auf die Pandemie zurückgeführt werden könnten, lässt sich erst im Nachhinein mit Sicherheit sagen. Schon jetzt sprechen aber alle Anzeichen dafür, dass Corona für die privaten Kassen nicht billig enden wird. Da helfen nicht einmal zynische Überlegungen, wonach Beiträge aufgrund einer Übersterblichkeit und damit verbundener Senkung der durchschnittlichen Lebenserwartung sinken könnten.
Die Politik im Fokus
Dass die PKV Beiträge in manchen individuellen Fällen sprunghaft ansteigen und damit die Mitglieder vor den Kopf gestoßen werden, darüber sind die Versicherer sich mehr als bewusst. Als Hauptgrund für derartige Entwicklungen wird allerdings die Politik angesehen. Schon seit Jahren bemühen PKV-Vertreter sich darum, gesetzlich festgelegt Schwellen zur Beitragsanpassung zu senken, um damit für eine erhöhte Kontinuität sorgen zu können. Bisher fand das aber nur wenig Beachtung und ob sich bei der Ampelkoalition daran etwas ändern wird, scheint völlig offen.
Vielleicht wird ein Umdenken stattfinden, sobald pandemiebedingte Kosten voll durchschlagen und sich mehr und mehr in den Bilanzen der Versicherer bemerkbar machen. Neben den reinen Behandlungskosten spielen hier auch Dinge wie der Corona-Rettungsschirm und Sonderzahlungen für einen erhöhten Hygieneaufwand eine Rolle. Auch hier können selbst Experten kaum einschätzen, wie sich dies auf die PKV Beiträge mittelfristig auswirken wird.
Die PKV Beiträge steigen weiter
Derweil ging es in diesem Jahr bei vielen Privaten Krankenversicherungen mit den Beiträgen auch ohne Sondereffekte durch Corona stetig weiter in die Höhe. Einige Versicherte berichten von Beitragserhöhungen von 20 Prozent oder mehr. Das ist natürlich ärgerlich, letztlich aber auch nicht wirklich eine Überraschung. Zahlreiche Faktoren begünstigen momentan steigende Beiträge bei den gesetzlichen Kassen und Corona ist nur einer davon.
Schwer zu schaffen macht den Anbietern etwa die Inflation, die von Monat zu Monat steiler in die Höhe zu streben scheint. Mit dem Krieg in der Ukraine und Ölpreisen nahe von Rekordmarken ist nicht damit zu rechnen, dass es hier allzu bald Entspannung geben wird. Als wäre das noch nicht genug, sind die Zinsen weiter nahe des oder auf dem Nullpunkt, was die Lage mit Blick auf den Aufbau von Altersrückstellungen nicht einfacher macht. Kurz gesagt spricht alles dafür, dass die Beiträge auch in Zukunft weiter steigen werden.
Was tun gegen hohe PKV-Kosten?
Wirklich günstig war die Krankenversicherung für die meisten wohl noch nie, ganz gleich ob privat oder gesetzlich. Umso mehr schmerzt es, dass die Kosten immer weiter und teils immer schneller in die Höhe gehen, während das nur die Wenigsten auch vom eigenen Gehalt behaupten können. Da ist es nur natürlich, sich nach Möglichkeiten umzusehen, um die Beitragslast zu senken. Einige Optionen dafür bestehen durchaus.
Das offensichtlichste ist ein PKV Wechsel, durch den die Beiträge zuweilen schon mal um mehrere Hundert Euro im Jahr gesenkt werden können. Auch vierstellige Einsparungen sind generell möglich, aber zumeist auch mit dem Verzicht auf bestimmte Leistungen verbunden. Ein PKV Vergleich lohnt sich aber in jedem Fall. Schon allein, um einen Überblick darüber zu bekommen, wie der bisherige Tarif sich im Vergleich zu anderen schlägt. Davon gibt es mehr als genug, manche PKV verfügt über Hunderte Tarife, die im Laufe der Jahrzehnte entstanden sind. Besonders Altverträge können oftmals durch günstige neue Verträge abgelöst werden, sodass sich hier ein Wechsel ganz besonders lohnt.