Pierer Mobility-Aktie: Reißt sie KTM mit in die Tiefe?

Die Pierer Mobility-Aktie setzte am Donnerstag ihre monatelange Talfahrt fort und ging mit einem Minus von über fünf Prozent aus dem Handel. Damit notiert das Papier des Zweiradherstellers abermals auf einem neuen Allzeittief. Was steckt hinter dem gewaltigen Kurscrash von Pierer Mobility?

KTM-Sanierung in Eigenverwaltung

Es ist die Krise der wichtigsten Tochter der Beteiligungsholding. Der österreichische Zweiradhersteller KTM wird ein gerichtliches Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung beantragen. Hintergrund ist der akute Liquiditätsengpass des Unternehmens. KTM benötigt kurzfristig einen dreistelligen Millionenbetrag zur weiteren Finanzierung der Geschäftstätigkeit.

Die Probleme von KTM sind im Wesentlichen hausgemacht. Der Motorradbauer hat in den letzten Jahren zu stark expandiert und mit schweren Enduros am Markt vorbeiproduziert. Hinzu kamen Qualitätsprobleme bei einzelnen Modellen.

In den kommenden Monaten wird KTM die Zahl der Beschäftigten und die Produktion reduzieren, um den Lagerbestand des Unternehmens zu senken.

Eine angespannte Lage

KTM ist die mit Abstand wichtigste Gesellschaft von Pierer Mobility. Der Motorradhersteller ist für 95 Prozent des Holdingumsatzes verantwortlich. Die Krise bei KTM schlägt deshalb voll auf den Mutterkonzern durch und könnte ihn ebenfalls in Schieflage bringen. Analysten sprechen bereits von einer angespannten Bilanz.

Vor diesem Hintergrund ist die Pierer Mobility-Aktie derzeit kein Investment wert. Es droht der völlige Wertverfall der Aktien.

Das Marktumfeld für Motorräder ist in Europa und den USA, den zwei wichtigsten Endmärkten von KTM, herausfordernd. Ob KTM eine erfolgreiche Sanierung gelingt, ist alles andere als gewiss.